Recklinghausen-Suderwich. In einer repräsentativen forsa-Umfrage wurde kürzlich festgestellt: Die meisten Haushalte erhielten von Januar bis Mai 2023 eine Strompreiserhöhung. Mehr als 80 Prozent der Haushalte haben weder den Strom- oder Gastarif gewechselt noch zukünftig einen Wechsel geplant. Bei 20 Prozent der Haushalte lag bei Befragung der Arbeitspreis sowohl für Strom als auch für Gas oberhalb des Energiepreisdeckels.
Dabei ist ein Anbieterwechsel einfach. Zunächst jedoch muss ein passendes Angebot gefunden werden. Dabei soll der nachstehende Artikel hilfreich sein.
Zugegeben: Wer keinen Internetzugang hat, ist bei der Suche nach einem besseren Tarif und beim Wechsel deutlich im Nachteil. Dann hilft evtl. die örtliche Verbraucherberatung. Dort einen Termin machen und die letzte Verbrauchsabrechnung sowie evtl. Anzeigen von Preisveränderungen mitnehmen.
Übrigens: Es besteht kein Risiko, bei einem Anbieterwechsel plötzlich ohne Strom oder Gas zu sein. Notfalls greift bis zu einem Übergang der Grundtarif des örtlichen Anbieters.
1. Schritt – aktuell geltende Konditionen feststellen
In der letzten Jahresabrechnung findest du sowohl den für deinen Vertrag geltenden monatlichen Grundpreis und den Arbeitspreis je kWh. Solltest du danach eine Mitteilung über eine Preisveränderung erhalten haben, nimmst du die darin genannten Werte.
Aus der Jahresabrechnung ergibt sich auch, wieviel du in einem Jahr an Strom oder Gas verbraucht hast. Alle diese Daten notieren.
Sollte dein aktueller Vertrag noch mehr als drei Monate Restlaufzeit haben, ist es besser noch etwas mit Wechselüberlegungen zu warten. In der Zeit kann sich noch einiges am Markt verändern.
2. Schritt – einen günstigeren Anbieter finden
Die am häufigsten genutzten Anbietervergleichsportale sind check24 und verivox.
Einzelheiten bei Preisvergleichen findest du in unserem Beitrag vom 25.08.2022, zu finden über die Suchfunktion auf unserer Web-Hauptseite (oben rechts) nach Eingabe von „Vergleichsportale im Internet richtig nutzen“.
Du kannst bei den Voreinstellungen den für dich geltenden Haushaltstyp (Anzahl der Personen) wählen oder deinen bisherigen Jahresverbrauch konkret vorgeben. Außerdem ist die Dauer der Vertragsfestlaufzeit einstellbar.
In der Angebotsauswahl werden dir die voraussichtlichen monatlichen Kosten beim jeweiligen Anbieter angezeigt, auch unter Berücksichtigen von „Wechselprämien“, die oft erst nach Ablauf einer Mindestlaufzeit gutgeschrieben werden.
Schau dir auch die „Tarifdetails“ an und mache bei dem von dir gewählten Anbieter einen „ScreenShot“ zum späteren Vergleich mit den zugesandten Vertragsunterlagen.
3. Schritt – der Anbieterwechsel
Entweder wählst du den günstigeren Anbieter direkt über das Vergleichsportal oder du gehst auf die Seite des Anbieters und schließt den Vertrag dort. Die Kündigung des Altvertrages wird entweder von dem neuen Versorger oder vom Betreiber des Vergleichsportals vorgenommen – wenn du dich dafür entscheidest.
Wenn du wegen einer Preiserhöhung dein Sonderkündigungsrecht nutzen willst, solltest du vorsorglich zusätzliche selbst mit dieser Begründung beim alten Versorger kündigen. Der muss dir binnen weniger Tage den Eingang der Kündigung schriftlich bestätigen.
Vom neuen Versorger erhältst du nach wenigen Tagen eine Vertragsbestätigung. Die darin genannten Preise stimmst du mit dem von dir ermittelten Angebot („ScreenShot“) ab. Bei Abweichungen zu deinem Nachteil umgehen klären. Du hast immer das im Internet geltende Widerrufsrecht binnen 14 Tage nach Zugang der Unterlagen. Den Widerruf (muss inzwischen mit Betätigung eines Buttons auf der Seite des Vertragspartners einfach möglich sein) musst du nicht begründen. Du erhältst umgehend eine schriftliche Bestätigung des eingegangenen Widerspruchs.
Zum Tag des Übergangs auf den neuen Versorger (steht in den von ihm übersandten Unterlagen) ermittelst du den Verbrauchsstand und teilst ihn am besten sowohl dem alten wie auch dem neuen Versorger mit. Die Umstellung auf die neue Versorgung darf nicht länger als drei Wochen dauern. Wie gesagt, wenn in der Zwischenzeit der Altvertrag endet, bist du nicht ohne Strom oder Gas. Automatisch liefert in der Zwischenzeit der örtliche Grundversorger.
Der bisherige Anbieter erstellt binnen sechs Wochen eine Schlussrechnung. Evtl. bekommst du für eine Übergangszeit auch eine Rechnung des Grundversorgers.
4. Schritt – Kalendereintrag
Notiere dir in deinem Kalender das Datum, zu dem der neue Vertrag kündbar ist. Dann kannst du dich rechtzeitig erneut um einen Anbieterwechsel kümmern.
5. Schritt – Alt-Daten löschen lassen
Wenn du öfter den Anbieter wechselst, könnte es sein, dass man dich als Neukunden ablehnt. Dann ist es sinnvoll, wenn du frühere Anbieter schriftlich aufforderst, deine personenbezogenen Daten zu löschen und dir das zu bestätigen.
Es reicht eine eMail mit der vormaligen Vertragsnummer und dem Text „Bitte löschen Sie zu allen vormals mit Ihnen geschlossenen Verträgen meine personenbezogenen Daten und bestätigen Sie mir den Vollzug schriftlich auf diesem Wege. Vielen Dank.“
Überprüfen kannst du die Löschung, wenn du später beim Altversorger eine Auskunft zu den dich betreffenden Daten forderst: „Bitte teilen Sie mir mit, welche personenbezogenen Daten zu meiner Person bei Ihnen verzeichnet sind.“ (Angabe Vor- und Zuname, Geburtsdatum, alte und aktuelle Wohnanschrift).
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