Recklinghausen-Suderwich. Ein weiteres Wildkraut, was wir euch vorstellen möchten, ist die "Wilde Möhre". Sie prägt im Hochsommer mit ihren wunderbar weißen Doldenblüten das Landschaftsbild, wächst einfach überall und verbreitet einen feinen Duft.
Steckbrief
Die "Wilde Möhre" ist die ursprüngliche Art der heute bekannten Karotte. Diese Möhren sind Doldengewächse und bilden eine in vielen Merkmalen recht einheitliche Familie, so dass Verwechslungen innerhalb dieser leicht möglich sind.
Die "Wilde Möhre" ist aber von den anderen Doldenblütlern leicht an der dunkel-purpurroten, sterilen Blüte in der Mitte der von weißen Blüten gebildeten Dolde zu erkennen. Diese Blüte dient dazu, Insekten vorzutäuschen, dass hier schon Insekten vorhanden sind. Mit dieser nur für die "Wilde Möhre" spezifischen Blüte unterscheidet sie sich von der giftigen Hundspetersilie (Aethusa cynapium), die auch, im Gegensatz zu der Möhre, keine großen und fiederteiligen Hüllblätter besitzt.
Wenn nach der Blütezeit die mit Stacheln besetzten Früchtchen der "Wilden Möhre" reif werden, krümmen sich die Doldenstrahlen zu einem Nest zusammen. Die weißliche, dünne, holzige Wurzel der Möhre riecht ziemlich unangenehm und hat einen scharfen, beißenden Geschmack. "Wilde Möhren" haben wenig Ähnlichkeit mit den kultivierten Möhren, die durch Züchtung aus der "Wilden Möhre" hervorgegangen sind.
Heilwirkung
Die "Wilden Möhren" sind schon seit langem für ihre harn- und wurmtreibenden Wirkung bekannt. Sie gilt als blutzuckersenkend, hilft gegen Durchfall, ist harntreibend, reguliert die Menstruation und fördert die Milchsekretion. Bereits im Altertum wurde die "Wilde Möhre" bei Menstruationsproblemen, Entwurmung, Behandlung von Brandwunden, Frostbeulen und Geschwüren, Magenbeschwerden, Gallensteinen und Blähungen angewendet. Sie ist sehr nährstoffreich und enthält neben Mineralstoffen auch Vitamin B1, B2 und Vitamin C. Sie enthält Beta-Carotin, sowie ähnliche Stoffe wie Lycopin und Lutein, die stark antioxidative Wirkungen entfalten und dadurch bestimmte Zellgifte entschärfen.
Standort
Die "Wilde Möhre" ist auf trockenen Wiesen, in Steinbrüchen, an Wegrändern und an Böschungen zu finden. Je nach Standort werden die meist zweijährigen Pflanzen 30 bis 80 cm hoch. Die aufrecht wachsenden Stängel sind verzweigt. Die fein geteilten Blätter sind weich. Die Blütezeit dieser Heilpflanzen erstreckt sich vom Mai bis in den Oktober. Die weißen Blüten wachsen in Dolden mit einer sterilen, dunkel purpurroten Blüte in der Mitte.
In der Küche
Während die Karotte in der deutschen Küche häufig auf dem Teller landet, ist ihre Urform kaum bekannt. Dabei kann die "Wilde Möhre" mit ihrem würzigen Aroma für neue Geschmackserlebnisse sorgen. Die jungen Blätter und Stiele schmecken im Salat, in Gemüsepfannen und fein gehackt in Suppen und Soßen. Für eine Gemüsebeilage wird sie in Stifte geschnitten, in Brühe kurz gedünstet und mit etwas Olivenöl und einem Hauch Chili verfeinert. Probiere auch die weichen Blüten – als essbare Dekoration für Salate oder in Pfannkuchenteig frittiert. Die getrockneten Samen haben ein anisartiges Aroma, das pikanten und süßen Speisen eine angenehme Würze gibt. Ätherische Öle regen die Verdauung an.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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