Recklinghausen-Suderwich. Der Osterhase ist das Symbol für Ostern. Insbesondere Kinder freuen sich auf die bemalten Ostereier, die der Osterhase im Garten versteckt. Um den Ursprung des Osterhasen ranken sich zahlreiche Geschichten. Doch es gibt auch noch andere Bräuche rund um dieses Frühlingsfest, die heute kaum jemand mehr kennt.
Das Osterrad
Dieser Brauch zu Ostern bestimmt vor allem zahlreiche kleinere, norddeutsche Orte. Auch im Harz und in den österreichischen Alpen kennt man heute noch den Brauch des Osterrads. In diesem Zusammenhang besonders bekannt ist die Stadt Lügde aus dem Weserbergland, die auch als „Osterräderstadt“ gilt. Hier wird der Brauch jedes Jahr in einem großen Event zelebriert, der Hunderte Menschen anzieht. Nach dem Abrollen des Osterrads folgt ein großes Feuerwerk.
Verschiedenen Überlieferungen zufolge hat das Spektakel bereits seit über 2.000 Jahren Tradition. Die Entzündung des Osterrads findet in der Regel am Ostersonntag statt. Das Rad besteht aus Holz, ist innen für eine bessere Brennbarkeit mit Stroh ausgestopft, nicht selten bis zu 1,7 Meter hoch und wiegt über 100 Kilo. Es wird angezündet und anschließend eine mehrere hundert Meter lange Bahn ins Tal herunter gerollt. Doch diese Tradition dient nicht die dem Vergnügen. Mit dem Herunterrollen ist auch eine Vorhersage verbunden: Kippt das Rad, soll die Ernte schlecht werden, rollt es gerade runter, kann mit guter Ernte gerechnet werden. Somit hoffen wir auch in diesem Jahr, dass das brennende Osterrad ohne Probleme den Hügel runterrollen wird.
Das Osterwasser
Das Osterwasser ist ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit und ist auch als gesegnetes Taufwasser in der Osternacht bekannt. Der Osterbrauch stammt aus heidnischer Zeit, in der man glaubte, dass das Wasser besondere Heilkräfte besäße. Alle Frauen gingen daher am Morgen des Ostersonntags an einen Bach, um darin zu baden oder um Wasser zu holen. Daher stammt auch der Name: Osterwasser. Es hieß, das Osterwasser würde Fruchtbarkeit und Schönheit erzielen.
Das Osterreiten
Zu den bekanntesten Osterbräuchen gehört auch das Osterreiten (auch Osterritt genannt). Dieser traditionelle Brauch hat eine christliche Tradition. Hierbei geht es darum, die Botschaft über die Wiederauferstehung Christi zu verbreiten und findet daher am Ostersonntag statt. Sowohl Reiter und Pferde werden gesegnet.
Der Osterspaziergang
Bei dem Osterspaziergang handelt es sich um einen Brauch, der entweder am Ostersonntag oder -montag praktiziert wird. Viele Familien planen einen Ausflug in die Natur und genießen die besinnliche Zeit. Johann Wolfgang Goethe schrieb schon in "Faust - Tragödie erster Teil" von einem ausgedehnten Osterspaziergang. Hier ging es darum, den Frühling willkommen zu heißen.
Doch tatsächlich hat der Gang im Freien einen religiösen Hintergrund und wird auch Emmausgang genannt. Er erinnert an den Marsch in die Stadt Emmaus, bei dem zwei Jünger Jesu Christi die Auferstehungsschilderung von Maria Magdalena nicht wahrhaben konnten.
Na denn: Schöne Feiertage und ein gesegnetes Osterfest 2023 wünscht das SBW!
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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