Recklinghausen-Suderwich. Magst du Rettich auch so gerne? Als Salatbeilage, zur Brotzeit oder sogar als pikante Suppe kann man ihn gut verarbeiten. Er ist gesund und lecker. Wir wollen einmal detailliert beleuchten, wieso das so ist.
Rettich bezeichnet nicht eine einzige Gemüsesorte, sondern vielmehr eine ganze Gruppe. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterrettich sowie zwischen kleinen und großen Rettichen. Auch wenn sich Rettiche in ihren Farben und Formen unterscheiden, ist das Fleisch stets weiß. Winterrettiche sind schärfer, reicher an Inhaltsstoffen und von der Schale her härter als die gedrungenen, hellen und im Geschmack sehr aromatischen Sommerrettiche. Es gibt sie auch in verschiedenen Formen, rund oder länglich. Er gehört zur Kreuzblütler-Familie und ist mit Senf, Meerrettich und Radieschen genauso verwandt wie mit Blumenkohl, Rotkohl und Pak-Choi. Seinen Namen hat er von dem dunkelbraunen bis schwarzen Schorf, mit dem die Rübe überzogen ist..
Der schwarze Rettich kann ähnlich wie Karotten und Rüben gelagert werden, seine Haut macht ihn gegen Druck recht unempfindlich. In Sand und befreit vom Laub kann er im Keller bis zu einem halben Jahr halten. Die enthaltenen Senföle, allen voran das Öl Raphanol, sowie die Bitterstoffe weisen eine antibiotische Wirkung auf. Die Produktion der Gallenflüssigkeit in der Leber wird angeregt, wodurch die Fettverdauung unterstützt wird.
Blähungen und jegliche Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung können daher mit Rettich ergänzend behandelt werden. Zudem reichern sich die scharfen Senföle und Bitterstoffe überwiegend in der Lunge und der Harnblase an, wodurch die Flüssigkeitsabgabe der Schleimhäute angeregt wird. Rettich kann somit bei Husten und Co. den Schleim in den Atemwegen wirksam lösen.
Wirk- und Nährstoffe
.Auf 100 Gramm Rettich kommen folgende Nährwerte: 14 Kilokalorien; 1 Gramm Eiweiß; 0,2 Gramm Fett; 1,9 Gramm Kohlenhydrate; 1,2 Gramm Ballaststoffe. 200 g Rettich enthält mehr als die Hälfte des täglichen Vitamin C-Bedarfs, zusätzlich zu einigen B-Vitaminen, verschiedene Enzyme und Bitterstoffe. Auch Mineralstoffe sind reichlich vorhanden, wie z. B. Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Weitere Hauptwirkstoffe von Rettich sind die scharfen Senföle (Senfölglykoside), schwefelhaltige Öle, Zimtsäuren und Flavonoide.
Was bewirkt Rettich?
Rettich wirkt ausschließlich innerlich. Das bedeutet, dass das Wurzelgemüse einen Einfluss auf innere Organe und deren Vorgänge haben kann. Schon seit Jahrhunderten wird Rettich in der Volksmedizin unter anderem gegen Husten, Rheuma und Gicht eingesetzt.
Rettich wirkt nicht nur krampf- und schleimlösend, sondern die Senföle bekämpfen auch Bakterien und Pilze im Magen. Aus diesem Grund ist Rettich insbesondere bei bakteriellen Atemwegs- und Harnwegsinfektionen eine effektive und gut verträgliche Alternative zu synthetisch hergestellten Antibiotika.
Zubereitung
Zunächst unsere Empfehlung für einen wirksamen und wohlschmeckenden Hustensaft: Schneide den Deckel des schwarzen Rettichs ab und höhle etwa ein Drittel des Fruchtfleisches mit einem Löffel aus. Beim Aufschneiden werden die im Rettich enthaltenen Senföle durch Enzyme freigesetzt und regen die Schleimhäute an.
Lege den ausgehöhlten Rettich nun mit dem Boden nach unten auf ein Glas und steche mit einer Nadel einige Male durch die Aushöhlung und den Boden des Rettichs. Fülle den Rettich bis zum Rund mit Kandiszucker (oder Honig) auf und lege den Deckel wieder auf den Rettich.
Nun heißt es warten – mindestens für einige Stunden oder über Nacht. In dieser Zeit tropft der Hustensirup durch die Löcher in das Glas. Nimm drei- bis fünfmal täglich einen Teelöffel des Hustensafts zu dir. Alternativ kannst du den Sirup auch einem Tee beimischen oder mit Honig zusätzlich süßen.
Ist der Zucker im Rettich komplett aufgelöst, kannst du das Fruchtfleisch etwas weiter aushöhlen, die Löcher nachstechen und den Rettich erneut mit Kandis füllen. So erhältst du einen frischen Hustensirup. Dieser Vorgang ist so oft wiederholbar, bis kein Fruchtfleisch mehr vorhanden ist.
Schwarzrettich-Kartoffelsuppe
500 Gramm geschälte, klein gewürfelte Kartoffeln; 300 Gramm Schwarzrettich, ebenso geschält und klein geschnitten; eine fein gehackte Knoblauchzehe; eine klein geschnittene Zwiebel; Olivenöl; ca. ein Liter Gemüsebrühe; 200 ml Sojasahne oder Mandelsahne; Salz und Pfeffer.
Erhitze das Olivenöl und brate die Zwiebeln an. Dann gib Knoblauch und Kartoffeln hinzu und gieße das Ganze mit der Gemüsebrühe auf. Wenn die Kartoffeln weich gekocht sind, kommen die Schwarzrettichwürfel und die Sahne hinzu. Das Ganze wird noch eine kurze Weile gekocht, püriert und mit den Gewürzen abgeschmeckt. Schmeckt sehr lecker mit Schnittlauchröllchen bestreut.
Zum Schluss noch einen ungewöhnlichen Salat nach japanischem Stil, für 2 Personen:
1 Rettich; 4 EL Weißweinessig; 2 EL Rohrzucker oder Honig; 1 Prise Salz; 1 TL Meerrettich; 1 TL Ingwersaft oder einfach nur geriebenen Ingwer; ¼ Salatgurke. Rettich zwischen Küchenkrepp gut ausdrücken und mit den übrigen Zutaten vermischen.
Tipp:
Für den Ingwersaft ein Stückchen Ingwerwurzel ungeschält in die Knoblauchpresse geben.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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