Recklinghausen-Suderwich. In Deutschland werden von den erzeugten Lebensmitteln nur 2/3 verwertet! Für 40 % der täglich weggeworfenen Nahrungsmittel sind die privaten Haushalte verantwortlich. Vielen ist vielleicht gar nicht bewusst, wie viel sie über ein Jahr verteilt wegwerfen und welcher Aufwand an Arbeit und Zeit in der Herstellung und im Transport der Nahrungsmittel stecken.
Vergeudet werden ja nicht nur die Lebensmittel an sich, sondern auch die für die Herstellung benötigten Ressourcen Wasser und Energie. Das können wir berücksichtigen, um einem Wegwerftrend entgegen zu wirken:
Sorgfältige Einkaufsplanung
… Was habe ich noch im Kühl- oder Vorratsschrank?
… Kaufe ich nur für meine Familie oder für mich ein oder erwarte ich Besuch?
… Für größere Einkäufe mache ich mir eine Einkaufsliste.
… Ich kaufe nur das, was ich wirklich benötige.
Richtig Lagern
… Aus geöffneten Lebensmittelpackungen fülle ich nicht Verbrauchtes in Frischhalteboxen um. (In angebrochenen Verpackungen kann vieles schneller verderben.)
… Brot und Brötchen kann ich durch Einfrieren länger haltbar machen.
… Wenn ich Essen für mehrere Mahlzeiten bereite, friere ich nicht Verzehrtes ein.
… Bei der Lagerung im Kühlschrank räume ich bedacht in die unterschiedlichen Kühlzonen ein. Zum richtigen Umgang mit zu kühlenden Lebensmitteln findest du gute Hinweise unter https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/lebensmittel-sicher-einkaufen-und-lagern-8336.
Reste recyceln
Kartoffeln, Nudeln, Reis, Gemüse übrig? Mach daraus ein neues, leckeres Gericht!
… Kartoffeln werden zu Bratkartoffeln oder Auflauf. (Die Berliner kennen dazu ein eigenes Rezept, das unten zu lesen ist.)
… Aus Nudeln, etwas Gemüse und einem Dressing bereitest du fix einen Nudelsalat.
… Geht auch mit Reis – evtl. gebraten –, den du um Gemüse, Käse, Eier, Fisch oder Fleisch ergänzt. (Reis für den nächsten Tag aber immer gut gekühlt aufbewahren. Sonst könnten sich Bakterien vermehren, die fast immer auf Reis zu finden sind.)
… Aus Gemüseresten fertigst du eine günstige und gute Brühe, die als Basis für Suppen oder Saucen dienen kann. Geeignet sind dazu Schalen, Strünke, Abschnitte von Möhren, Sellerie, Lauch, Zwiebeln, die Stiele von Petersilie und Pilzen, holzige Ende und die Schalen vom Spargel, Randstücke vom Parmesan. Laufend sammeln und – wenn nicht gleich genug zusammengekommen ist – einfrieren und später aufbereiten. (Gammeliges gehört nicht dazu!) Wenn du noch Knochen oder Gräten und Fleisch-/Fischabfälle hast, wird aus dem Sud ein Rinder-, Hühner- oder Fischfond. Wer möchte, röstet alles vor dem Aufkochen im Backofen oder in der Pfanne scharf an (Thema Röstaromen!). Alles in kaltes, gesalzenes Wasser geben, aufkochen und bei geschlossenem (!) Deckel und niedriger Hitze ca. 45 min köcheln lassen. (Desto weniger Dampf entweicht, desto mehr Aromen bleiben erhalten.) Einfrieren oder für baldige Verwendung einige Tage im Kühlschrank unterbringen.
Haltbarkeit im Auge haben
Das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerftermin. Viele Produkte kannst du nach Ablauf noch genießen. Eine Sinnenprüfung hilft. Was gut riecht und lecker aussieht, ist vermutlich noch genießbar. Das gilt allerdings nicht für leicht verderbliche Lebensmittel wie z.B. Hackfleisch oder Fisch!
Resteverwertung von A-Z
Dazu findest du eine Menge Tipps und Rezepte auf der Seite https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/wissen/lebensmittel/resteverwertung-von-az-36880.
Schau mal rein – sehr empfehlenswert.
Und hier die Kartoffelverwendung für 4 Berliner:innen
Zutaten: 800 g vorgegarte Kartoffel, vom Vortag 1 Stück Zwiebel, groß, 4 Stück Cornichon (kleine Gewürzgurke), 150 g Speck, 8 Stück Ei, 100 ml Sahne, 100 g Bergkäse, 1 Prise Muskatnuss, frisch gerieben, 1 Prise Salz, 1 Prise Pfeffer, 1/2 Bund Schnittlauch ,1/2 Bund Petersilie sowie 2 EL Butterschmalz
Zubereitung
Kartoffeln in Würfel oder Scheiben schneiden. Zwiebel pellen und würfeln. Speck würfeln. Eier in eine Schüssel schlagen und mit der Sahne verquirlen. Bergkäse fein reiben und unter die Eimasse rühren. Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Schnittlauch und Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Ebenfalls unter die Eimasse heben.
Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Kartoffeln, Zwiebeln und Speck hineingeben und unter gelegentlichem Wenden ca. 10 Minuten anrösten. Eimasse nochmals verrühren und gleichmäßig über den Kartoffeln verteilen. Stocken lassen. Gewürzgurke der Länge nach zu einem Fächer schneiden und als Garnitur auf den Teller.
Kosten: 2,30 € pro Person, Zeit: 30 min
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.