Recklinghausen-Suderwich. Befragt man die Nutzer von Smartphones oder Tablets nach der Sinnhaftigkeit einer Schutzsoftware gegen Viren und Schadsoftware, dann liegen die Meinungen und deren Begründungen weit auseinander. Für eine objektive Betrachtung gilt es viele Argumente und Aspekte zu prüfen.
Pro Security-App:
Contra Security-App:
Gegen Sicherheits-Apps werden gerne die nachfolgenden Argumente ins Feld geführt:
Dann wird noch der Datenschutz ins Feld geführt. Für ein ordnungsgemäßes Funktionieren der Sicherheitsapps ist ein Vollzugriff auf das System unbedingt erforderlich. Dies ist jedoch aus Sicht des Datenschutzes bedenklich, aber unumgänglich.
Nutzer von Apple-Geräten können recht sicher sein
Der Marktanteil dieser Geräte liegt bei weniger als 10%. Da ein Programmierer von Schadsoftware einen möglichst großen Schaden bzw. bei betrügerischen Machenschaften einen möglichst großen Gewinn einstreichen möchten konzentrieren sich diese auf Geräte mit dem größten Marktanteil. Daher werden Apple-Geräte eher vernachlässigt. Darüber hinaus greifen auch die Apple eigenen Sicherheitsmaßnahmen, denn Installationen sind ausschließlich über den App-Store möglich, es sei denn, man hat das Betriebssystem durch einen Jailbreak manipuliert. Apple prüft alle Apps vor der Veröffentlichung. Daher können deren Nutzer sicher sein.
Android Nutzer sind die Hauptzielgruppe von Angreifern
Rund 90% aller Smartphones auf der Welt werden mit dem Betriebssystem Android betrieben. Deren Apps lassen sich aus dem offiziellen Play-Store, aber aus diversen anderen, gerne auch unsicheren Quellen, installieren. Der Versand von Installationsdateien für Android (Endung: „. apk“) lassen sich via E-Mail verschicken. Die Einschleusung schädlicher Apps in den Play-Store ist möglich. Diese müssen im Nachgang durch Google dort entfernt werden. Daher der Hinweis: zunächst einige Wochen warten und Nutzerbewertungen lesen, bevor man eine neue App installiert.
Wichtig ist:
Trojaner, wie auch Malware müssen zunächst installiert werden. Sie werden durch „unsaubere “ Apps oder manipulierte Werbebanner, bzw. Internetseite auf das Gerät übertragen, um dort ihr Unwesen treiben.
Firewalls
Üblicherweise werden Virenschutz -Apps mit einer integrierten Firewall geliefert. Diese werden jedoch von einer Vielzahl Anbietern separat angeboten. Zu beachten ist, dass einige dieser Firewalls sogenannte Root-Rechte bei Android Geräten fordern. Dies ist gleichbedeutend mit einem Jailbreak bei Apple Geräten - in beiden Fällen Ist der Verlust der Herstellergarantie die Folge. Es sind jedoch auch Firewall Apps ohne diesen Bedarf auf dem Markt. Diese bieten einen unerlässlichen Schutz in öffentlichen Netzen (Hot-Spots) als Schutz u.a. vor sog. „Packet Sniffern“, welche auf Smartphones, die in diesem Netzwerk verbunden sind, vom Nutzer unbemerkt nach Sicherheitslücken suchen. Davor schützen auch regelmäßige Updates und das Ausschalten der WLAN-Funktion.
Zu viele kostenlose Apps übertragen zu viele Daten
Bereits 2018 stellte die Stiftung Warentest fest, dass viele Sicherheits-Apps mehr Nutzungsdaten an den Hersteller, Marketingfirmen oder Dritte übermittelt haben als dies erforderlich gewesen wäre. Es konnte zwar nicht festgestellt werden, dass sensible Daten übermittelt wurden, aber für die Funktion waren diese Übertragungen überflüssig.
Fake-Apps
Nicht alle Virenschutz und Firewall-Apps sind das, was sie zu sein vorgeben. Es ist nicht neu, dass manche Kriminelle vermeintliche Schutzsoftware anbieten, um dann jedoch Trojaner oder andere schädliche Inhalte auf das Handy zu bringen. Dazu werden gerne Werbungen oder Pop-up-Meldungen verwendet, die vor akutem Virenbefall oder anderen Bedrohungen warnen.
Der beste Virenschutz bist du selbst!
Die meisten Funktionen der Sicherheitsapps haben aktuelle Smartphones schon On-Board. So gibt es bei Android bereits seit der Version 5.1 eine Aktivierungssperre. Diese verknüpft das Smartphone mit dem Google-Konto des Eigentümers. Ein unautorisierter Nutzer eines Android-Handys kann das Gerät, selbst wenn es auf Werkseinstellung zurückgesetzt wird, nicht in Betrieb nehmen. Bei Android und iOS laufen die Apps in einer Sandbox, also einem isolierten Bereich, in dem keine Aktion eine Außenwirkung hat. Erst wenn explizit Berechtigungen für eine Außenwirkung erteilt werden, können sie diese auch haben. Daher ist es wichtig zu wissen, worauf und weshalb Apps Berechtigungen einfordern. Bei IOS und Android können in den Einstellungen des Systems einzelne Rechte gewährt oder entzogen werden. Hast du einer App bestimmte Berechtigungen entzogen und sie funktioniert anschließend nicht mehr, ist vielleicht die Suche nach einem Alternativprodukt angeraten.
Backup
Das Backup ist ein probates Mittel, um sich vor Datenverlust zu schützen. Bei Verlust des Gerätes, aber auch wenn es wegen eines Schädlings vollständig zurückgesetzt werden muss, sind die Daten nicht verloren, sondern können wieder zurückgespielt werden. Auch auf ein neues Gerät nach einem Gerätewechsel.
Verwendung eines gebrauchten Handys
Wenn du ein gebrauchtes Handy bekommst, ist der erste Schritt das Zurücksetzen auf Werkseinstellung. So erkennst du nicht nur ob noch eine Aktivierungssperre vorliegt, sondern löscht auch verdeckt installierten Apps, die z.B. zur Überwachung installiert wurden.
Fazit:
Apps und Updates ausschließlich aus offiziellen Quellen installieren!
Bei Android in den Einstellungen unter "Sicherheit" den Punkt "Unbekannte Quellen" bzw. "Unbekannte Apps installieren" deaktivieren.
Keinen E-Mails trauen, die vorgeben, im Anhang ein Update für bestimmte Apps zu liefern. Update-Nachrichten für Apps aus den offiziellen Stores kommen nicht per E-Mail!
Keinen Meldungen trauen, die vorgeben, das System sei mit „was-auch-immer“ befallen.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.