Recklinghausen-Suderwich. Ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs einer Durchschnittsfamilie entfällt auf die Küche. Kühlschrank, Herd, Backofen, Mikrowelle, Geschirrspüler, Dunstabzug, Küchenkleingeräte, Beleuchtung und Unterhaltungselektronik – das sind die wesentlichen Energiefresser.
Stromsparen beim Kochen
Bei der Wahl der Töpfe und Pfannen solltest du auf optimale Wärmeübertragung achten. Ideal: Edelstahltöpfe mit Sandwichböden. Teflonpfannen benötigen im Vergleich zu Emailletöpfen und -pfannen nur rund 75 Prozent der Energie beim Kochen und Braten.
Nimm das kleinstmögliche Gefäß. Je größer, desto höher der Grundverbrauch.
Topfdurchmesser muss zur Herdplatte passen.
Deckel auf Topf oder Pfanne hält die Hitze im Gefäß und spart ein Drittel Energie. Außerdem gart die Speise so schneller. Nach dem Hochkochen auf niedriger Stufe weitergaren, besonders wenn das Wasser im Topf bleiben soll wie bei Nudeln, Reis, Kartoffeln, Eiern. (Klappt natürlich bei der Reduzierung von Sauce nicht.)
Schnellkoch-, Thermo- oder Energiespartöpfe kochen preiswerter.
Wer einen Thermomix oder ähnlich hat, spart meist die Verwendung mehrerer Gefäße.
Der Bräter arbeitet auf der Platte, die die Hitze direkt abgibt, günstiger als im Ofen.
Essen vom Vortag /Fertiggericht aufwärmen: günstiger in der Mikrowelle (0,6 – 0,9 kWh) als auf dem Herd, der zwar in moderner Version schon mit 0,4 kWh auskommt, bei dem aber – anders als bei der Mikrowelle – das Gefäß ebenfalls erwärmt werden muss.
Wasserkocher erhitzen preiswerter! So könnte man das Wasser für Nudeln & Co damit vorab erhitzen. Ermittelt wurde: ein Liter Wasser im Wasserkocher zum Kochen bringen dauert ca. 3 Minuten; beim Induktionsherd sind es viereinhalb.
Eierkocher sind kostengünstiger im Verbrauch. Alternative: Topf mit 2-3 Esslöffel Wasser füllen, abdecken und die Eier im Wasserdampf garen.
Für eine Planung: Die Art des Kochfeldes wirkt deutlich auf den Energieverbrauch. Die Induktionsspule gibt nur Hitze ab, wo diese gebraucht wird, nämlich an der Topffläche. So arbeitet ein Induktionskochfeld deutlich schneller und preiswerter als Elektro- oder Gaskochfelder.
… beim Backen
Backofen vorheizen muss nicht immer sein. Empfiehlt sich nur, wenn eine krosse Kruste beim Backgut erzielt werden soll. Ansonsten dienen die Vorheiz-Angaben im Rezept nur dazu, die Garzeitangaben konkreter einhalten zu können. Zumeist ist das Ergebnis auch ohne Vorheizen okay – und spart Energie und Zeit.
Alle nicht benötigten Bleche und Roste herausnehmen.
Umluft kommt mit ca. 20° C niedrigeren Temperaturen aus als Ober- und Unterhitze.
Umluft kann mehrere Speisen gleichzeitig auf mehreren Ebenen garen.
Backofen während des Garvorgangs nicht immer wieder öffnen. Dadurch verliert der Backofen bis zu einem Fünftel der Wärme, die dann wieder aufgeheizt werden muss.
Backofen oder Elektrokochfeld (gilt nicht für Induktion und Gas!) ruhig ein paar Minuten vor Ende der empfohlenen Zeit ausschalten. Die Nachwärme reicht zum Garen meist aus.
Nach dem Backen kannst du die Restwärme aus dem Ofen in der kühleren Jahreszeit zur Ergänzung der Raumtemperatur nutzen indem du den Ofen offen lässt.
Ein bis zwei Brötchen aufbacken besser mit dem Toaster. Der Backofen verbraucht bei 200 °C Hitze in der Stunde 1,5 bis 2,0 kWh, der Toaster 0,9.
… beim Geschirrspülen
Ein Geschirrspüler mit höchster Energiesparklasse verbraucht im Vergleich zum Abspülen per Hand ca. 75 % Wasser und 50 % Stromkosten weniger.
Vorspülen ist nicht nötig. Die Geräte lösen auch starke Verschmutzungen. Alternativ: Speisereste mit Besteck oder schon benutzten Papierservietten entfernen.
Für leicht verschmutztes Geschirr reicht das Kurzprogramm. Statt des Vollprogramms kannst du bei normal verschmutztem Geschirr das Spar- und Eco-Programm nutzen. Das spart bis zu 30 Prozent Energie.
Spülmaschine nur anschalten, wenn sie voll ist. Aber nicht zu voll: das Wasser muss alle Teile erreichen können. Auf ausreichenden Abstand zwischen den Teilen achten.
„Zeitvorwahl“ ist nicht nötig. Dieser versteckte „Stand-by-Modus“ kostet Strom.
Wenn technisch möglich, Spülmaschine an die Warmwasserversorgung des Hauses anschließen. Spart Strom beim Aufheizen.
… beim Kühlen + Gefrieren
Diese Geräte verbrauchen besonders viel Strom. So laufen pausenlos und müssen große Temperaturunterschiede ausgleichen.
Optimale Temperatur im Kühlschrank = 6-7 °C und im Gefrierfach/-schrank = -18 °C. Wenn du davon abweichst, hat das nur unwesentlich Auswirkung auf die Nutzungsdauer von Lebensmitteln kostet aber deutlich mehr Strom.
Kühlschranktüren müssen gut schließen; deshalb die Dichtgummis prüfen.
Die Tür nur solange wie nötig offen halten. Eingedrungene warme Luft muss wieder heruntergekühlt werden.
Optimal ist eine Kühlschrankfüllung von zwei Dritteln bis drei Vierteln.
In den Kühlschrank gehören nur Lebensmitteln die wirklich gekühlt werden müssen. Tomaten, Kartoffeln, Bananen, Äpfel besser an einem anderen kühlen Ort lagern.
Warme Speisen herunterkühlen vor Ablage im Kühlschrank. Spart 20 % Strom.
Lebensmittel im Kühlschrank auftauen ist schonender als in der Mikrowelle oder auf dem Kochfeld. Außerdem entlastet das Gefrorene den Kühlkompressor und so aufgetaute Speisen lassen sich schneller erwärmen. Aber: möglichst vollständig auftauen lassen bevor Herd oder Backofen zum Einsatz kommen.
Gefrierfach/-schrank regelmäßig abtauen. Vereiste Wände = doppelter Energieverbrauch.
Zur Planung: Kühlgeräte nicht direkt neben den Herd stellen oder auf die Sonnenseite der Küche – das kostet in unseren Breitengraden bis zu 30 Prozent mehr Energie.
… bei Beleuchtung und Stand-by
Wo möglich, LED-Leuchtmittel verwenden. Energieeinsparung von bis zu 90 % bei Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln und höhere Lebensdauer.
Bist du längere Zeit nicht zuhause, lass Geräte – wo möglich – nicht im Stand-by-Modus laufen, sondern schalte komplett ab.
… bei Neuanschaffung
Achte bei Neukauf von Geräten und Leuchtmitteln unbedingt auf das dazu vergebene Energielabel. Das sagt etwas über den Stromverbrauch und die Zugehörigkeit zu einer der Effizienzklassen A bis G. Dabei steht A für die beste und G für die schlechteste Energieeffizienz. Die alten Bezeichnungen mit der Ergänzung „+“ bis „+++“ durften nur bei Herstellung bis März 2021 vergeben werden. Dabei wechselten die bis dahin besten Label (A+, A++, A+++) in die neuen Klassen B oder C. Der Gesetzgeber wollte so Anreiz zu noch effizienteren Geräten geben, also Luft nach oben. Die im April 2021 noch unverkauften Geräte mussten die Händler mit den neuen Labels versehen.
Du solltest nur ein Neugerät wählen, das mindestens die C-Stufe erreicht. Allein der Austausch von Altgeräten gegen effiziente neue kann die Energiekosten deutlich reduzieren. Der 15 Jahre alte Kühlschrank verbraucht bis zu dreimal so viel Strom wie ein neuer mit Energieeffizienz A oder B. Das gilt auch für Staubsauger, bei denen der Gesetzgeber vor einiger Zeit eine Verbrauchsobergrenze verfügt hat. Alte Sauger mit Beutel verbrauchen bis zu 1,6 kWh. Gute Geräte kommen mit 0,6 bis 0,9 kWh aus, in der Spitze sogar mit 0,4 kWh.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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