Recklinghausen-Suderwich. Chiasamen, Avocados und Gojibeeren gelten als Superfoods. Heimische Produkte liefern aber auch wertvolle Inhaltsstoffe.
Hinter dem Begriff „Superfood“ versammeln sich Lebensmittel, in denen besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe stecken. Doch: Viele dieser Superfoods sind Exoten, die erst einmal nach Deutschland oder Europa verschifft oder geflogen werden müssen. Das gilt etwa für Chiasamen, Avocados oder Gojibeeren. Deren Klimabilanz ist damit alles anderes als „super“.
Aber es gibt regionale Alternativen unter den Superfoods – und das nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit. Durch den Export dieser exotischen Superfoods werden sie vor Ort oft teurer und stehen für die Bevölkerung nicht zur Verfügung, wie die Verbraucherzentral Bremen mitteilt.
Leinsamen im Frühstückspudding
Chiasamen lassen sich gut durch Leinsamen ersetzen. Die enthalten sogar etwas mehr Omega-3-Fettsäuren als Chiasamen. Auch der Eiweißgehalt ist bei Leinsamen mit 29 Gramm pro 100 Gramm höher. Chiasamen enthalten 22 Gramm Protein. Beide Samen lassen sich in der Küche ähnlich einsetzen, etwa als Zutat für Brote und geschrotet im Müsli oder Joghurt. Nicht nur aus Chiasamen, sondern auch aus Leinsamen lässt sich ein gesunder Pudding fürs Frühstück vorbereiten:
Samen schroten, mit Milch verrühren und über Nacht im Kühlschrank quellen lassen – fertig.
Allerdings stammen längst nicht alle Leinsamen im Handel aus deutschem oder zumindest europäischem Anbau. Die Herkunft festzustellen ist nicht so einfach, denn die muss auf der Verpackung nicht angegeben werden. Wer ein Bio-Produkt kauft, erfährt durch die Verpackung, ob die Leinsamen aus der EU stammen, oder eben nicht.
Beeren lieber frisch als getrocknet
Ein weiteres beliebtes Superfood sind Gojibeeren. Es gibt sogar schon kleinere Anbaugebiete in Europa und auch in Deutschland. Auch im eigenen Garten kann man die Beeren anbauen. Dennoch sind die Gojibeeren, die es im Handel getrocknet zu kaufen gibt, in aller Regele Importware. Besser für die Umwelt sind regionale Beeren wie Schwarze Johannisbeeren oder Sanddorn. Der Gesundheit zuliebe verzehrt man die lieber frisch als getrocknet oder verarbeitet. Dann ist auch der Vitamin-C-Gehalt deutlich höher. Beachten sollte man, dass in den getrockneten Früchten vergleichsweise viel Zucker steckt. Während in 100 Gramm getrocknete Gojibeeren 22 g Zucker stecken, kommt dieselbe Menge frische Schwarze Johannisbeeren auf nur 6 Gramm.
Exotische Superfoods wertschätzen
Doch nicht jedes Superfood lässt sich so einfach ersetzen. Ein Beispiel dafür ist die beliebte Avocado, die viele zerdrückt auf ihrem Brot mögen. Zwar bietet die Walnuss, die auch in Deutschland angebaut wird, wie die Avocado wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren, aber sie ist eben nicht auf der Stulle zu verstreichen. Hier könnte die Lösung lauten: in Maßen kaufen. Wer die Avocado nicht bei jedem Wocheneinkauf in den Korb legt, kann sie außerdem vielleicht mehr wertschätzen und genießen.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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