Recklinghausen-Suderwich. Haarshampoo und Duschgel in fester Form, mit weniger oder ohne Verpackung – die Alternative zur Plastikflasche. Ein Austausch, der nicht nur Plastikmüll vermeidet, sondern auch gute Ergebnisse bei der Haut- und Haarpflege liefern kann.
Welche Kosmetik-Produkte gibt es in fester Form?
Feste statt flüssiger Seife im Pumpspender kennt jeder. Aber auch pflegende Kosmetik wie Haarshampoo, Spülung bzw. Conditioner und Duschgel werden jetzt "am Stück" angeboten. Besonders speziell für Männer werden auch Duschgel und Shampoo öfter als 2-in-1-Produkte kombiniert.
Meist werden diese festen Alternativen in Pappschachteln, Papier oder ganz unverpackt angeboten. Sie haben längst ihren Weg aus den Unverpacktläden in Drogeriemärkte und Bioläden gefunden. Selbst bekannte Marken bieten mittlerweile diese Alternativen zu flüssigem Shampoo an.
Auch zu anderen Kosmetikprodukten in Plastikflaschen gibt es mittlerweile Alternativen: Bodylotion, die in der Regel zu mehr als der Hälfte aus Wasser besteht, lässt sich vor allem bei trockener Haut sehr gut durch feste Bodybutter oder durch pflegende pflanzliche Öle in Glasflaschen ersetzen. Beide Alternativen sind ergiebiger, weil sie kein Wasser enthalten. Allein das spart schon Verpackungsmüll.
Deos werden oft auch in fester Form angeboten, zum Beispiel als Deo-Stick oder Deo-Creme auf der Basis von Kakaobutter und Kokosöl, die Natron als geruchsbindenden Wirkstoff enthalten. Durch Rasierseifen lässt sich Rasierschaum in Aluminium- oder Plastikflaschen ersetzen.
Wie viel Plastikmüll lässt sich dadurch einsparen?
Stiftung Warentest kam zu dem Ergebnis, dass ein „Shampoo Bar“ zwei Shampooflaschen ersetzen kann und dass festes Shampoo seltener überdosiert wird als flüssiges. Daher kann ein Shampoo-Bar zwei bis drei Plastikflaschen einsparen.
Welche Vorteile haben feste Kosmetikprodukte noch?
o Klima- und Ressourcenschonend
Feste Produkte sparen aufgrund der reduzierten Verpackung und des geringeren Gewichts und Volumens CO2 (Kohlendioxid), das bei der Herstellung und dem Transport der Plastikverpackungen anfällt, sowie beim Transport des fertigen Produktes. Außerdem werden Ressourcen in Form von neuen erdölbasierten oder Recycling-Kunststoffen eingespart.
Bezieht man nicht nur das Shampoo sondern auch die Haarwäsche in die CO2-Bilanz mit ein, fällt laut Stiftung Warentest der Unterschied an produziertem CO2 zwischen festem und flüssigem Shampoo kaum noch ins Gewicht, da das meiste CO2 beim Aufheizen des Wassers produziert wird und nicht bei der Herstellung des Shampoos. Haare werden genau wie ein empfindlicher Wollpulli durch zu heiße oder häufige Wäsche strapaziert. Für die Haare und das Klima ist es daher besser, die Waschtemperatur möglichst niedrig zu wählen und nicht zu oft zu waschen.
o Weniger Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe
Wasserfreie Pflegeprodukte enthalten in der Regel keine Konservierungsmittel, da Bakterien und Pilze sich ohne Wasser nicht vermehren können. Sie enthalten häufig auch weniger Duft- und Farbstoffe.
o Seltener überdosiert
Stiftung Warentest kam zu dem Ergebnis, dass flüssiges Shampoo häufig überdosiert wird, während das bei festen Shampoos nicht der Fall war. Einige Verbraucher:innen berichten auch, dass die Haare bei festem Shampoo nicht so schnell nachfetten und weniger oft gewaschen werden müssen.
o Praktisch auf Reisen
Mit festen Produkten lässt sich auf Reisen Platz und Gewicht einsparen. 2-in-1–Duschgel und Shampoo ist besonders praktisch unterwegs. Zwar gibt es auch Kleinstplastikverpackungen mit herkömmlichen flüssigen Produkten, die für Reisen angeboten werden. Diese produzieren aber besonders viel Müll und können so vermieden werden.
Was ist eigentlich der Unterschied von Shampooseife und festem Shampoo?
Shampooseifen werden durch Verseifung von Fetten oder Ölen hergestellt und enthalten die Salze von Fettsäuren als waschaktive Substanzen. Diese reagieren in Wasser alkalisch und bewirken, dass die Schuppenschicht der Haare etwas aufquillt. Außerdem können sich bei hartem Wasser schwer lösliche Kalkseifen bilden. Daher wird empfohlen, nach der Wäsche mit Haarseife eine saure Spülung, auch saure Rinse genannt, zu machen, die die Schuppenschicht wieder glättet. Dazu kann man beispielsweise ein bis zwei Esslöffel Essig mit einem Liter Wasser mischen und zum Schluss über das gewaschene Haar gießen. Auch eine gute Messerspitze kristalline Zitronensäure auf einen Liter Wasser erfüllt den Dienst. Shampooseifen können je nach Herstellungsweise einen unterschiedlichen Restöl- bzw. Fettgehalt enthalten und entsprechend unterschiedlich stark entfettend bzw. pflegend wirken.
Ist feste Seife zum Händewaschen nicht unhygienisch?
Es gibt einige Studien, die zeigen, dass feste Seife keine Bakterienschleuder ist und in privaten Haushalten unbedenklich gemeinsam benutzt werden kann. Auch das Coronavirus wird durch gründliches Händewaschen mit Seife – egal ob fest oder flüssig – deaktiviert.
Was mache ich mit kleinen Reststücken?
Kleine Reststücke kann man in einer sauberen leeren Shampooflasche mit Wasser auflösen und dann möglichst bald verbrauchen. Diese Lösung sollte nicht längere Zeit aufbewahrt werden, da keine Konservierungsmittel enthalten sind, die eine Bakterien- oder Pilzvermehrung verhindern. Du kannst Reststücke auch in einem Seifensäckchen (im Drogeriehandel erhältlich) sammeln und weiterverwenden. Ich hänge mir ein Säckchen immer in die Dusche und benutze es dort.
Wir empfehlen dir auf der Handarbeitsplattform Etsy.com zu stöbern. Dort findest du viele AnbieterInnen, die selbst hergestellte Seife in allen Formen verkaufen. Mehr Bio geht nicht! In einem unserer nächsten Beiträge stellen wir dir einige Rezepte vor, wie du leicht Seife oder auch Deo selbst herstellen kannst.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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