Recklinghausen-Suderwich. Wer schon einmal Zeuge wurde, wird es so schnell nicht mehr vergessen: Die Sommerluft füllt sich mit tausenden summenden Insekten, die wie eine große dunkle Wolke zunächst scheinbar konfus, dann doch zielgerichtet wegschwebt und sich schließlich an einem Baum oder einer Laterne zu einer dichten Traube geballt, sammelt.
Dieses faszinierende Spektakel zeigt sich gerade oft: Denn es ist Sommer und die Honigbienen haben ihre Schwarmzeit. An sich eine ganz normale Sache, denn ein Bienenvolk vermehrt sich so. Wird ein Volk in der Hochsaison zu groß und hat nicht mehr genügend Platz, bauen die Bienen sogenannte Schwarmzellen. Darin werden eine oder auch mehrere Königinnen nachgezogen. Die alte Königin verlässt dann mit einem Teil des Volkes (meist etwa 8.000 bis 10.0000 Bienen) ihren Stock und sie machen sich auf die Suche nach einer neuen Behausung.
Und hier setzt die Problematik ein: Bienen würden natürlicherweise Baumhöhlen oder geschützte Felsspalten bevorzugen, welche in unserer Umwelt immer seltener vorkommen. Außerdem ist die Honigbiene ihrem schlimmsten Feind, der Varroamilbe (saugt die Brut an und führt zu missgebildeten adulten Bienen), ohne imkerliche Hilfe, ausgeliefert.
Was also tun, sollte einem ein Bienenschwarm begegnen?
Zuerst einmal: Keine Angst vor Stichen haben und nicht in Panik verfallen.Die Bienen haben gerade andere Sorgen und sind nicht in Stechlaune, außer natürlich, sie werden massiv attackiert. Also wildes Wedeln und Um-sich-Schlagen sind eher keine gute Idee!
Hat sich der Schwarm niedergelassen, sollte man möglichst einen Imker benachrichtigen. Vielleicht wohnt ja einer in der Nachbarschaft, der sich sicherlich freut, wenn er, wahrscheinlich seine eigenen Bienen, wiederbekommt. Auch der örtliche Imkerverein ist hier der richtige Ansprechpartner.
Der Imker rückt dann mit seiner Ausrüstung und Schutzkleidung an. Zuerst wird die Bienentraube mit Wasser besprüht, damit sie weniger leicht auffliegen. Dann können, je nach Gegebenheit, die Bienen in ein Behältnis abgeschüttelt oder abgeschlagen und mit einem Königinnen-Gitter abgedeckt werden. Hat man die Königin erwischt, ist das Ganze ein Kinderspiel: Die Bienen werden sich alle nach und nach zu ihrer Königin gesellen wollen, welche durch ihre ausströmenden Pheromone die Arbeiterinnen und Drohnen, anlockt.
Ist die Königin nicht unter den eingefangenen Bienen, sammeln sich diese erneut um ihre Königin und der Imker muss einen zweiten Versuch starten.
Auch im SBW-Zentrum in Suderwich hat ein geschwärmtes Volk bereits sein neues Zuhause gefunden!
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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