Recklinghausen-Suderwich. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt öffentlich vor dem weiteren Einsatz von Virenschutz-Software der russischen Firma Kaspersky. Aktuelle Drohungen Russlands seien mit einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs verbunden.
Das Kaspersky-Virenschutz-Programm wurde in der Vergangenheit auch von der Stiftung Warentest immer zu den Spitzenprodukten gerechnet (im Test 03.2022 auf Platz 1) und ist bei vielen Nutzern im Einsatz.
Das Wesentliche in Kürze:
"Das BSI empfiehlt, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen", teilt die Behörde mit. Auch die Stiftung Warentest hat ihre Bewertung von Kaspersky-Software zurückgezogen. Hinweise für tatsächlich durch die Software erfolgten Missbrauch sind bislang nicht bekannt. Wer die Programme nicht weiter verwenden möchte, hat nicht pauschal Anspruch auf Erstattung des Geldes.
Die Verbraucherzentrale NRW schreibt dazu:
Die Warnung in der BSI-Pressemitteilung ist jedoch eher abstrakt: "Das Vorgehen militärischer und/oder nachrichtendienstlicher Kräfte in Russland sowie (...) von russischer Seite ausgesprochener Drohungen gegen die EU, die NATO und die Bundesrepublik Deutschland sind mit einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs verbunden." Das BSI sieht die Gefahr von Bedrohungen mit Hilfe der Kaspersky-Software. Unternehmen und Behörden mit besonderen Sicherheitsinteressen und Betreiber kritischer Infrastruktur seien in besonderem Maße gefährdet. Allerdings ist keine Rede davon, dass es schon zu Missbrauch gekommen sei oder dass es konkrete Hinweise für einen Missbrauch gäbe.
Warentest schreibt weiter: "Unseren derzeitigen Erkenntnissen zufolge hat sich an der Schutzwirkung der Kaspersky-Programme nichts geändert. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die russische Regierung Druck auf den Anbieter ausübt, um Änderungen an der Software zu erreichen, die sich negativ auf deren Funktionsweise auswirken."
Generell hat Antivirensoftware weitreichende Berechtigungen im Betriebssystem und kann durch falsche Eingriffe auch Schäden anrichten. Um nach Updates zu suchen, wird in der Regel eine verschlüsselte und nicht prüfbare Verbindung zu Servern des Herstellers hergestellt. Du musst darauf vertrauen, dass deine Daten und Systeme bei diesem Virenschutzanbieter sicher sind. Hast du dieses Vertrauen nicht (mehr), solltest du dich nach Programmen anderer Hersteller umsehen. Allerdings sollten niemals mehrere Antivirenprogramme parallel auf einem Gerät laufen! Deinstalliere deshalb das bislang genutzte Programm, bevor du ein neues aufspielst.
Allerdings kannst du dann nicht darauf hoffen, dass du für die Nutzung von Kaspersky gezahltes Geld zurückbekommst.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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