Recklinghausen-Suderwich. Messenger gehören zum heutigen Leben dazu. Und das nicht nur für die junge Generation; denn diese Vorzüge habe sich inzwischen altersübergreifend herumgesprochen. Vornehmlich mit dem Platzhirschen WhatsApp, aber auch mit dessen Mitbewerbern wird ein großer Teil der nonverbalen Kommunikation in der heutigen Zeit bestritten. Daher ist es von Interesse, deren Unterschiede, insbesondere in deren Sicherheitsverhalten zu betrachten.
gehört zum Zuckerberg-Imperium, dem neben WhatsApp auch noch Facebook, Instagram und diverse andere Firmen angehören. Zwischen denen werden Account-Informationen, wie Profilname, Profilbild, Info, Handynummer und E-Mail-Adresse, sowie Rufnummern und Namen aus Deinem Adressbuch ausgetauscht. Der ideale Nährboden, um ein personenbezogenes Profil von dir zu erstellen. Die Nutzungsbedingungen sehen vor, dass die erhobenen Daten auch zu personalisierten Werbeanzeigen eingesetzt werden können. Eine Klage der Verbraucherzentrale Bundesverband ist anhängig, jedoch bis zu einem Entscheid des BGH in einem anderen Verfahren ruhend gestellt.
Threema
Ist der einzige Messenger, der völlig ohne personenbezogene Angaben eingesetzt werden kann und mittels einer zufällig generierten ID betrieben wird. Selbst ein Adressbuchabgleich erfolgt über einen temporären Hash (eine Verschlüsselungs- bzw. Pseudonymisierungs-Technik). Threema verspricht, dass die gewonnenen Daten zu keinem Zeitpunkt gespeichert und sofort wieder gelöscht werden.
Facebook-Messenger
Lässt sich nur mit einem Facebook-Profil oder einer Handynummer nutzen. Als Nutzernamen muss dein Klarname eingetragen werden. Seit 2019 ist ein „Nickname“ nicht mehr zulässig. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (P2P) kann nur explizit für einzelne Dialoge, nicht jedoch für Gruppenchats ausgewählt werden. In den Datenschutzrichtlinien wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sowohl die Inhalte der Nachrichten als auch das Nutzerverhalten gespeichert und für personalisierte Werbung genutzt werden.
Ginlo
Ist nach der Angabe der Handynummer nutzbar. In der Datenschutzerklärung wird darauf hingewiesen, dass keine Daten an außereuropäische Server übermittelt werden. Eine P2P-Verschlüsselung ist Standard. Die Selbstzerstörung einer Nachricht kann in verschiedenen Zeitstufen gewählt werden.
Signal
Verlangt werden ein Nutzername und deine Handynummer. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist Standard, jedoch stellt der Anbieter keine deutsche Datenschutzerklärung zu Verfügung. Eine Selbstzerstörung von Nachrichten kann im Chat eingestellt werden. Der Unternehmenssitz ist in den USA und unterliegt amerikanischem Recht.
Skype
Wenn du Skype nutzt, benötigst du ein Microsoft-Konto und somit ist deine E-Mail-Adresse oder deine Handynummer erforderlich. Eine P2P-Verschlüsselung ist nur bei „privaten Unterhaltungen“ möglich. Skype speichert die Chat-Inhalte aus Servern, geht jedoch nicht darauf ein, wo diese Server stehen, wie die Daten gesichert werden und welchem Recht sie unterliegen.
Telegram
Eine deutsche Datenschutzerklärung gibt es nicht. Angabe deiner Handynummer ist Pflicht. Eine P2P-Verschlüsselung gibt es nur in „Secret-Chats“, die extra ausgewählt werden müssen und für Gruppen-Chats nicht zur Verfügung stehen. Eine Verknüpfung mit dem Adressbuch ist bei iOS nicht zu verhindern. Selbstzerstörung ist nur in „Secret-Chats“ möglich.
Wire
Verlangt deine Handynummer oder E-Mail-Adresse. Soll Wire plattformübergreifend genutzt werden, ist eine verschlüsselte Speicherung der Nachricht bis zur Zustellung auf Servern nötig. Das Adressbuch kann, muss jedoch nicht verwendet werden. Einzelne Nachrichten können in mehreren Zeitstufen zur Selbstzerstörung gewählt werden.
Eigenverantwortlichkeit
Gleich wie die Versprechen der Anbieter aussehen bist du selbst für eine Vielzahl der Informationen verantwortlich, die du preisgibst. Vielfach kannst du Informationen auf Kontakte oder Freunde beschränken. Deinen Nutzername kannst du durch einen Alias und das Profilfoto durch eine neutrale Aufnahme ersetzten. Bei manchen Anbietern kannst du die Statusmeldungen abschalten.
Selbstzerstörende Nachrichten
Diese Funktion wird von einigen Anbietern angeboten. Jedoch schützt dies nicht davor, dass der Empfänger des übermittelten Fotos oder der Nachricht einen Screenshot macht. Diese Selbstzerstörung ist auch nicht unbedingt damit gleichzusetzen, dass die Löschung auch den Server des Betreibers einschließt.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Die viel beworbene Ende-zu -Ende Verschlüsselung (P2P) sorgt dafür, so sie denn zuverlässig umgesetzt wurde, dass nicht einmal der App-Betreiber den Inhalt lesen kann. Ein weiterer Aspekt ist nicht nur die Sicherung der Daten, sondern auch der Serverstandort. Denn dieser ist dafür verantwortlich, welches Datenschutzrecht angewandt wird und welchen Zugang Behörden zu deinen Daten haben.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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