Recklinghausen-Suderwich. Haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob man besser zu Dosen, Tiefkühlkost oder frischem Gemüse greifen sollte? Was ist denn gesünder? Lesen Sie hier ein paar Details, die Hilfestellung geben sollen.
Schockfrosten
Was den Nährstoffgehalt angeht, war Tiefkühlkost lange eher verschrien. Mittlerweile ist jedoch klar: Das Obst oder Gemüse wird erntefrisch schockgefrostet. „Es ist unschlagbar, wenn der Spinat nach vier Stunden schon verpackt ist. Das geht so schnell, der hat gar keine Zeit, Nährstoffe zu verlieren", erklärt Britta Klein vom Bundeszentrum für Ernährung.
Denn oft büße frische Ware durch unsachgemäße oder zu lange Lagerung seine Kraft ein. Auch durch zu starkes Erhitzen können Nährstoffe flöten gehen. Die Vitaminverluste seien bei Tiefkühlware sehr viel geringer, als man gemeinhin meine, sagt auch Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Allerdings wären reine Gemüseprodukte zu bevorzugen. Also lieber zum puren Spinat als zum Rahmspinat greifen. "Dann kann man selbst bestimmen, wie viel Sahne und Speisesalz drankommt."
Besonders in Tiefkühlbeeren können Krankheitserregeroder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten sein, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). So waren in Tiefkühlbeeren enthaltende Hepatitis-A-Viren oder Noroviren schon mehrfach Auslöser von lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen. Um die Viren abzutöten, sollten die Beeren vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden. Am besten werden sie mit 90 Grad heißem Wasser übergossen.
Aus der Dose
Doch selbst Dosenkost schneidet gar nicht schlecht ab. Die Nährwerte liegen nur etwas unter denen von Tiefkühlware oder erntefrischem Gemüse. Bei Tomaten etwa sind Konserven eine gute Alternative. Im Vergleich zu frischen Tomaten enthalten sie mehr Lycopin, einen sekundären Pflanzenstoff. „Da ist die Dosentomate der frischen überlegen“, sagt Restemeyer. Wichtig zu wissen: Dosengemüse werden Stabilisatoren, Gewürze und oft auch Zucker zugefügt. „Das Essen wird sterilisiert, dabei kommt Hitze zum Einsatz, das kann Vitamine zerstören“, erklärt Klein.
Regionales
Am besten kaufe man saisonal und regional ein, meinen die Wissenschaftlerinnen. Denn laut Bischoff ist nur ein reifes Produkt die „Powerfrucht, weil erst in der Reife alle Vitamine und Mineralstoffe ausgebildet sind“. Zudem schmeckt eine reife Frucht schlicht besser als eine, die einen langen Transportweg hinter sich hat. „Und es werden bei regionalen und saisonalen Produkten oftmals auch weniger Pflanzenschutzmittel verwendet“, sagt Restemeyer. Wer allerdings mit einem spritfressenden Fahrzeug beim Bauernladen um die Ecke vorfährt, macht jegliche positive Klimabilanz wieder kaputt.
Ausgewogen und gesund
Der große Leitsatz für Verbraucher sollte daher lauten: Es kommt immer auf jeden einzelnen an. So formuliert es Klein. Schockgefrostetes Gemüse ein Jahr in der Tiefkühltruhe zu lagern oder auf einem alten Herd mit offenem Deckel den Rosenkohl zuzubereiten, zahlt nicht auf das Klimakonto ein. „Wenn ich den Einkauf eine Stunde im Auto durch die Gegend fahre, kann man sich die Diskussion um die Klimabilanz von Produkten sparen“, sagt Klein.
Der große Leitsatz für Verbraucher sollte daher lauten: Es kommt immer auf jeden einzelnen an. So formuliert es Klein. Schockgefrostetes Gemüse ein Jahr in der Tiefkühltruhe zu lagern oder auf einem alten Herd mit offenem Deckel den Rosenkohl zuzubereiten, zahlt nicht auf das Klimakonto ein. „Wenn ich den Einkauf eine Stunde im Auto durch die Gegend fahre, kann man sich die Diskussion um die Klimabilanz von Produkten sparen“, sagt Klein.
Ernährungsphysiologisch sei es möglich, sich sowohl mit Lebensmitteln aus ökologischer Erzeugung als auch mit konventionellen Lebensmitteln gut zu ernähren, erklärt Restemeyer. Wer sich ausgewogen mit Obst und Gemüse ernährt, muss nicht Bio essen, um seinem Körper etwas Gutes zu tun, meint Bischoff. Bio-Essen sorge allerdings für die Gesundheit des Planeten, verbessere die Böden und schütze das Wasser, findet Klein. „Das ist nicht hoch genug zu bewerten.“ Zudem enthalte das Gemüse oft weniger Wasser und deshalb mehr Nährstoffe.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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