Recklinghausen-Suderwich. Die auch Winterspargel genannte Schwarzwurzel, wird oft als Spargel des kleinen Mannes bezeichnet. Dies ist allerdings gleich in zweifacher Weise irreführend, denn günstig ist die Schwarzwurzel nicht gerade, da die Ernte ziemlich aufwendig ist.
Jede einzelne Stange muss mit einer Grabegabel vorsichtig aus dem Erdreich gelöst werden, um die empfindliche Schale nicht zu beschädigen. Auch geschmacklich findet man kaum Ähnlichkeit zu Spargel: Ihr Aroma ist viel intensiver und leicht nussig. Bleibt nur noch die optische Ähnlichkeit zu dem beliebten Frühlingsgemüse, wofür man die Wurzel erst aus ihrer braunen, erdverkrusteten Schale befreien muss.
Aber darunter hat sie es in sich: Sie punktet mit einem hohen Gehalt an Kalzium, Phosphor und dem entwässernden Kalium. Bemerkenswert ist ihr Gehalt an Inulin, ein löslicher Ballaststoff, der unserer Darmflora guttut. Sie hat wenig Kalorien, dafür umso mehr Nährstoffe und Ballaststoffe, die für ein langes Sättigungsgefühl sorgen.
Man bekommt Schwarzwurzeln in der Saison (von Oktober bis Ende März) auf dem Wochenmarkt, seltener im Supermarkt oder ganzjährig im Glas angeboten, was geschmacklich aber kein Vergleich ist. Deshalb lohnt sich auch die etwas aufwändigere Zubereitung der Winterwurzel auf jeden Fall!
Die Wurzeln müssen zuerst von dem anhaftenden Erdreich befreit werden, um danach unter fließendem Wasser, am besten mit einem Sparschäler und Haushaltshandschuhen ausgerüstet, geschält werden. Denn aus den Wurzeln tritt ein klebriger Milchsaft aus, der zwar Frische garantiert aber die Hände unschön verfärbt.
Danach wandern die Schwarzwurzeln in ein Wasser-Essig-Bad, um Verfärbungen des Gemüses zu verhindern. Jetzt können sie schon weiterverarbeitet werden, sie schmecken in einer Bechamelsauce, einer Cremesuppe oder einfach nur angedünstet in Butter.
Hier mein Lieblingsrezept:
Schwarzwurzel-Tomaten-Gratin (für 4 Personen)
2 EL Essig
1 kg Schwarzwurzeln
3 Tomaten
200 ml Sahne (oder vegane Ersatzprodukte)
150 g geriebener Gouda
100 g gekochter Schinken in Scheiben (für eine vegetarische Variante: einfach weglassen)
Salz, Pfeffer
Essig mit 1 Liter Wasser verrühren. Die Schwarzwurzeln wie oben beschrieben putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und ins Essigwasser legen.
Salzwasser aufkochen und die Wurzeln dort für 10 Minuten garen. Danach abgießen und abtropfen lassen.
Die Tomaten kreuzweise einritzen, überbrühen, die Haut abziehen und anschließend in Scheiben schneiden.
Den Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Die Auflaufform fetten und Schwarzwurzeln und Tomatenscheiben hineingeben, salzen und pfeffern. Die Schinkenscheiben zerrupfen und dazwischen stecken.
Die Sahne salzen und pfeffern, mit dem geriebenen Käse mischen und über das Gemüse geben. Im vorgeheizten Backofen für ca. 25 Minuten überbacken.
Wir mögen am liebsten Salzkartoffeln dazu, aber ein frisches Baguette ist auch sehr lecker...
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