Recklinghausen-Suderwich. Das Argument pro Schottervorgarten ist oft geringer Pflegeaufwand. Aus ökologischer Sicht die absolut schlechteste Lösung, meint unser Autor als überzeugter Insektenfreund. Aber wie ist das tatsächlich mit der Vorgartengestaltung in Stein?
Der bewachsene Steingarten
Der Aufbau eines Schottergartens: unten Vlies aus Kunststoff gegen Aufwachsen von Kraut, darauf Kies- oder Schottersteine. Die setzen sich nach und nach zu, z.B. durch Blätter oder sonstiges organisches Material. Dann kann Regenwasser nicht mehr gut versickern, Es bilden sich Algen auf den Steinen und Pflanzen wachsen dazwischen. Wer das verhindern will, muss den Steinbelag schon nach relativ kurzer Zeit regelmäßig vollständig abräumen und reinigen, ebenso wie das Unkrautvlies. Da kommt ein Hochdruckreiniger zum Einsatz.
Gepflasterte Flächen
Dafür wurde die obere Schicht des Bodens abgetragen und durch eine Tragschicht aus Schotter ersetzt. Betonpflaster versiegelt die Oberfläche. Auch da ist regelmäßige Pflege angesagt. Es sammeln sich Laub und Schmutz. Es entstehen Beläge oder Flecken. Fegen, der Einsatz einer harten Bürste oder des Hochdruckreinigers, eine Behandlung mit Spezialmitteln können nötig werden. Wildkräuter in den Fugen oder Sand, den Ameisen nach oben befördern, sind zu entfernen. Ohne radikale Maßnahmen wie Abflammen, Auskratzen der Fugen kommt man den Problemen schlecht bei.
Ökologische Nachteile von Schottergärten und Pflasterungen
Sie heizen sich in der Sonne stark auf. Im Sommer kühlen sie nachts kaum ab. Das hat Auswirkung auf das Mikroklima am Haus. Wasser kann schlecht oder gar nicht versickern. Die Folge: bei Starkregen volle Kanäle und Überflutungen. Und das Bodenleben ist bei hier so gut wie tot. Diese Beläge bieten keinerlei Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Steingärten
Anders als die Schotterwüste ist der Steingarten eine blütenreiche Anlage mit Natursteinen, eine Imitation der felsigen und nährstoffarmen Böden von Bergregionen. Die Pflanzen sind an Trockenheit, Hitze und Frost angepasst und extrem pflegeleicht. Man muss sie höchstens in der Anwachsphase gießen und nur selten zurückschneiden. Hanglagen kann man mit Trockenmauern gestalten, in deren Spalten Gewächse Halt finden. Der Steingarten ist ideal, wenn man wenig Arbeit haben und doch Insekten Lebensraum und Nahrung bieten möchte.
Bepflanzter Vorgarten mit wenig Arbeit
Für den grünen Vorgarten eignen sich am besten Stauden und Gehölze. Einmal pflanzen und sie sich dann entwickeln lassen. Gießen beim Anwachsen oder in heißen Phasen, ein Rückschnitt im Frühjahr – das sollte reichen. Wenn sie später den ganzen Boden bedecken, entfällt auch Wildkrautjäten. Der Vorgarten wirkt kühlend auf das Mikroklima, bietet Insekten Raum und Nahrung, lässt Versickerungsfläche und trägt so zum Schutz vor Überflutung bei.
Die Verbraucherberatung NRW bietet auf der Seite https://www.mehrgruenamhaus.de/ wertvolle Tipps zum Thema „Gartenökologie“.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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