Recklinghausen-Suderwich. Nicht nur Vitamine sind wichtig, damit der Körper-Motor richtig fluppt. Auch so genannte Spurenelemente – allen voran Jod – sind lebensnotwendig. Dieses Mikroelement wird benötigt, damit die Schilddrüse Hormone bilden kann. Dazu ein paar Details.
Die drei Buchstaben – Jod - haben es in sich. Dieses Mikroelement wird benötigt, damit die Schilddrüse Hormone bilden kann. Und die wiederum sind mitverantwortlich für unsere körperliche und geistige Entwicklung und für unseren Stoffwechsel.
Außerdem regeln sie die Körpertemperatur und die Nahrungsverwertung. Fehlt Jod, so bildet die Schilddrüse ganz viel Gewebe, um ihre notwendigen Hormone produzieren zu können. Sie vergrößert sich also, und das (sichtbare) Ergebnis: ein Kropf. Außerdem fühlen sich Menschen mit einer Schilddrüsenstörung oft schlapp und haben Gewichtsprobleme.
Jodmangelgebiet
Deutschland galt lange Zeit als Jodmangelgebiet – vor allem im Süden sind die Böden (und somit auch Trinkwasser und Pflanzen) jodarm. Jod wird nämlich nicht vom Körper selbst hergestellt, sondern muss "gegessen" werden: Wenig Jod in den Lebensmitteln bedeutet also wenig Jod im Körper. Dieses Problem wurde vor Jahren erkannt. Da lediglich Seefisch, vor allem Seelachs, Scholle und Schellfisch, von Natur aus sehr jodreich sind, musste eine andere Lösung her.
So gibt es seit längerem Speisesalz zu kaufen, dem Jod zugesetzt ist. Diese Vorbeugemaßnahme wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Seit zum Beispiel auch Gaststätten oder Kantinen mit Jodsalz zubereiten und bei der Lebensmittelherstellung ebenfalls oft Jodsalz verwendet wird, hat sich die Lage in Deutschland deutlich verbessert, wie Studien zeigen. Leider ist die Verwendung von Jodsalz in Mensa und Kantine, vor allem aber auch in der Lebensmittelindustrie inzwischen rückläufig, so dass sich die Versorgungslage wieder verschlechtert hat. Zwar wird Tierfutter mit Jod angereichert und mittlerweile sind auch Milch und Eier wichtige Jodquellen. Aber eben nicht für Menschen, die vegan leben.
Wer braucht wieviel?
Kinder und Jugendliche bis zu 13 Jahren brauchen täglich 100 bis 180 Mikrogramm Jod, ältere Jugendliche und Erwachsene 180 bis 200. Bei Schwangeren erhöht sich das Ganze auf 230 Mikrogramm. Das ist mit dem Essen alleine nicht zu schaffen. Deswegen sollte man mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt über eine Nahrungsergänzung sprechen.
Dennoch gibt es auch Kritiker, die vor Nebenwirkungen warnen. Diese Befürchtungen seien unbegründet, hat das Bundesinstitut für Risikoforschung betont. Die Lebensmittel würden ständig kontrolliert, so dass bestimmte Höchstmengen an Jod nicht überschritten würden. Vielmehr sei die Anreicherung nach wie vor wichtig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Aber Achtung: Es reicht völlig aus, auf eine ausgewogene Ernährung mit Seefischprodukten und jodiertem Salz zu achten. Algen beispielsweise sind wegen großer Schwankungen im Jodgehalt eine eher gefährliche Quelle. Und eine Extra-Portion in Form von Tabletten oder Kapseln ist nur in Absprache mit dem Arzt sinnvoll - zum Beispiel während der Schwangerschaft oder Stillzeit.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.