Recklinghausen-Suderwich. Selbst angesetzte Pflanzenjauchen und -brühen sind ein preiswerter, dabei höchst effektiver und rein pflanzlicher Dünger. Sie sind aufgrund der hohen Stickstoff- und Kaliumgehalte immer dann von Nutzen, wenn man einen kräftigen Wachstumsschub erreichen will oder starkzehrende Gemüse wie Tomaten, Rhabarber oder Kohl versorgt werden müssen.
Dafür wird benötigt:
Pflanzen: frisch geerntete und zerkleinerte Kräuter (wie zum Beispiel Brennesseln, Farnkraut, Ackerschachtelhalm, Beinwellblätter, Wermut, Rainfarn);
Werkzeug: Schere oder Sichel zum Ernten der Kräuter,
Zubehör: Fässer, Eimer und Töpfe zum Ansetzen der Jauche (aus Kunststoff, Holz oder Steingut; Metallgefäße sind ungeeignet, da die Jauche während der Gärung pflanzenschädliche Stoffe aus dem Material lösen könnte), passendes Abdeckgitter, passender Deckel, Sammelgefäß zum Ernten der Kräuter, Holzstab zum Umrühren, Gesteinsmehl, gegebenenfalls fertiges Jaucheextrakt, Handschuhe zum Schutz vor Nesselblättern, Gießkanne mit abnehmbarem Brausekopf, Trichter und Sieb zum Einfüllen der Jauche.
Und so geht es
Pflanzen schneiden, grob zerkleinern und sogleich verwenden. Das Kraut (Blätter und Stengel) kann vom Austrieb im Frühjahr bis zum Samenansatz im Sommer verwendet werden. Danach lässt der Gehalt nutzbringender Inhaltsstoffe stark nach.
Das Behältnis bis zur Hälfte mit Pflanzenmasse befüllen und mit Regenwasser oder gut abgestandenem Leitungswasser bis etwa 10 Zentimeter unter den Rand auffüllen. (Nicht mehr, da die Jauche während der Gärung aufschäumt.) An einem sonnigen Platz kommt die Vergärung recht schnell in Gang. Für eine genügende Sauerstoffzufuhr möglichst täglich umrühren.
Über die Öffnung ein Gitter legen, welches verhindert, dass Tiere in die Behälter fallen.
Den bei der Gärung entstehende Geruch kannst du mit einer Handvoll Gesteinsmehl dämpfen.
Die Jauche ist fertig (je nach Witterung nach zwei bis drei Wochen) wenn sie nicht mehr schäumt und eine braune Farbe hat. Den Behälter dann mit einem Deckel verschließen. Die Jauche hält sich bis zum Ende der Gartensaison. Danach etwaige Reste über den Kompost oder unter Beerensträuchern verteilen.
Die Jauche vor der Verwendung mit Wasser verdünnen. Das Konzentrat könnte eher schädlich sein (Verbrennungen/Trockenschäden durch eine gehemmte Wasseraufnahme). In der Regel wird im Verhältnis 1:10 verdünnt; für Pflanzen mit geringerem Nährstoffbedarf ist eine 1:20-Verdünnung geeigneter.
Für eine „normale“ Düngung über den Boden die Jauche mit einer Gießkanne ohne Brause direkt in den Wurzelbereich der Pflanzen gießen. Für eine Blattdüngung (Ausbringung direkt auf die Blätter und Triebe) ist eine Kanne mit Brausekopf notwendig. Dann Jauche vorher sieben, damit die Gießlöcher nicht verstopfen.
Wenn kein ausreichender Platz für deine Tonne zum Nachbarn besteht, sollte man fertige, hochkonzentrierte Extrakte kaufen.
Eine Alternative ist die Herstellung von Flüssigdünger nach der japanischen Bokashi-Methode. Dazu nimmt man klein geschnittene Gemüseabfälle. Hinweise findet man unter https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/balkon-terrasse/bokashi-em-kompost-im-eimer-herstellen-31706.
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