Recklinghausen-Suderwich. Im dritten Teil der SBW-Serie über Bienenproduk te wollen wir die einmal das Wundermittel schlechthin der Bienen beleuchten, nämlich „Propolis“. Seinen Namen hat er aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „vor der Stadt“.
Imker in der Antike hatten wohl beobachtet, wie Bienen den Zugang zu ihrer Behausung mit besagtem Mittel verkleinerten. Allerdings haben unsere Neuzeit-Bienen so etwas nicht mehr nötig: Deshalb sollten wir schon den Begriff im übertragenden Sinne verstehen und mit „zum Schutze von“ übersetzten.
Der imkerliche Name für Propolis lautet Kittharz und hier ist der Name Programm: Die Bienen benutzen ihn für alle anfallenden Arbeiten zum Abdichten und „Aneinanderbauen“; dies oft sehr zur Freude des Imkers, der beim Durchsehen der Völker mit fest aneinander gepappten Rähmchen zu kämpfen hat. Deshalb ist das wichtigste Werkzeug definitiv der Stockmeißel.
Sollte sich einmal eine Maus in den Stock verirrt haben, wird sie, nachdem sie totgestochen wurde und für den Abtransport eine Nummer zu groß ist, komplett mit einer Schicht aus Propolis überzogen, so dass sie nicht verwest. Übrigens wurde Propolis von den Ägyptern zur Mumifizierung eingesetzt.
Bienen können die Substanz nicht, wie Wachs beispielsweise, selbst herstellen. Sie sammeln dafür die Harze, welche Blumen und Bäume ausscheiden. Diese werden mit Speichelenzymen, ein wenig Wachs, Pollen und Honig versetzt und weiterverarbeitet und ergeben so eine bräunliche klebrige Masse.
Propolis hat noch eine, beziehungsweise gleich drei hervorragende Eigenschaften: Es ist ein multifunktionales Desinfektionsmittel und wirkt gegen Pilzsporen, Viren und Bakterien. So halten Bienen ihren Stock hygienisch rein! Natürlich ist dieses Wundermittel auch für uns interessant: Es unterstützt die Wundheilung, lindert Infektionen der Atemwege und des Magen- und Darmtraktes. Gewonnen wird es durch Abkratzen der Rähmchen und Zargen. Danach wird es in Alkohol aufgelöst und mehrfach gefiltert.
Allergiker sollten allerdings vorsichtig sein, da Bienen manche unverträgliche Harze sammeln können!
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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