Recklinghausen-Suderwich. Der hochchristliche Feiertag Karfreitag ist biblisch gesehen zumeist mit Anklage und Tod verbunden. Zu Ostern herrscht allerdings Freude, Freude über die Auferstehung Jesu nach dem Tod am Kreuz. Doch was hat das mit Lachen zu tun? Der Journalist Heiko Johanning klärt auf.
Es geht um das so genannte Osterlachen, hin und wieder auch als Ostergelächter beschrieben. Es bezeichnet den Brauch, in der Predigt an Ostern die Teilnehmer an einem Gottesdienst zum Lachen zu bringen. In einigen Regionen – vor allem in Bayern – war es vom 14. bis 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil des christlichen Brauchtums.
Seit dem 14. Jahrhundert war das Osterlachen also vor allem im süddeutschen Raum bei Osterpredigten fester Bestandteil und galt als fester Ritus am Osterfeiertag. Amüsante Geschichten dienten dabei der Osterfreude und behandelten oft auch zeitkritische Themen. Im Barock wurde diese saloppe Art des österlichen Gottesdienstes in den Kirchen teilweise verboten, so dass das Ostergelächter als Brauch immer seltener praktiziert wurde. In manchen Gemeinden wird heutzutage dieser Brauch wieder zum Leben erweckt.
Und wie lief das ab?
Nach der siebenwöchigen Fastenzeit sollte zum Osterfest mit Hilfe dieser Tradition das Lachen in der christlichen Kirche wieder Einzug halten. Der Pfarrer erzählte in seiner Osterpredigt bewusst ein Ostermärlein (Ostermärchen). Vorgetragen wurden oft frivole Geschichten, die auch durch besondere Mimik, Lautmalerei oder Gestiken vom Pfarrer dargeboten wurden.
Ziel war es, die Gemeinde zum Lachen zu bringen. Das Lachen zum Osterfest sollte den Sieg vom Leben über den Tod symbolisieren. Hierbei lädt die Kirche die gläubigen Christen dazu also wirklich ein, während der Ostermesse über den Tod zu lachen, da der Tod besiegt wurde und diesem dadurch der Schrecken genommen wurde.
Herzhaft lachen
Dabei steht eines schon lange wissenschaftlich fest: Herzhaftes Lachen lockert die Muskeln, setzt Glückshormone frei und löst dadurch angestaute Emotionen. Kinder beherrschen das am besten. Sie lachen bis zu 400 Mal pro Tag. Bei Erwachsenen ist das durchschnittlich nur 15 Mal der Fall. Das sollten Sie ändern! Denn: Lachen kann man lernen. Zwischen bewusst hervorgerufenem und echtem Lachen kann der Körper nicht unterscheiden. Beides hat eine heilsame Wirkung.
Lachen kann man trainieren
Doch wie soll man lachen, wenn einem eigentlich gar nicht danach zumute ist? Keine Sorge, das kann man trainieren - und zwar auf unterschiedliche Arten. Eine Möglichkeit ist es, ganz bewusst auf belustigende Unterhaltung zu setzen. Das kann eine Comedy-Sendung im Fernsehen ebenso sein, wie die Witzeseite in der Tageszeitung oder eine Komödie im Theater. Worauf Sie jedoch verzichten sollten: sich auf Kosten anderer zu amüsieren.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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