Recklinghausen-Suderwich. Patienten mit Zöliakie reagieren auf Gluten, ein in Getreidesorten enthaltenes Eiweiß. Nahrungsmittel, die Gluten enthalten, können bei ihnen Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen hervorrufen.
Insgesamt sind die Symptome eine Zöliakie sehr unterschiedlich. Manchmal verläuft sie über Jahre unbemerkt. Mithilfe von Bluttests und einer Dünndarmbiopsie diagnostiziert der Arzt eine Zöliakie. Die Behandlung besteht dann in einer lebenslangen glutenfreien Diät.
Was ist zu tun, wenn diese Symptome auftreten? Ein Blick in die "Apotheken-Umschau" hilft weiter.
Die Zöliakie – auch Glutenunverträglichkeit genannt – ist eine Erkrankung, die in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Bei den betroffenen Personen führt die Aufnahme des in verschiedenen Getreiden enthaltenen Klebereiweißes Gluten zu einer Entzündung des Dünndarms. Diese kann zur Folge haben, dass sich die Darmschleimhaut verändert und weniger Nährstoffe aufnimmt. Die Häufigkeitsangaben für eine Zöliakie schwanken zwischen einem von 70 bis einem von 200 Menschen in den meisten Ländern der Welt. In Deutschland ist jeder 100. betroffen.
Die Zöliakie ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Ärzte nennen sie daher auch ein "Chamäleon der Medizin". Die Symptomatik der Zöliakie kann sehr unterschiedlich sein. Manche Personen leiden stark unter den Symptomen, sobald sie auch nur ein bisschen Gluten konsumieren. Andere merken über Jahre nichts, obwohl sie sich nicht glutenfrei ernähren.
Bei einigen Patienten treten typische Symptome wie Durchfall, Gewichtsverlust oder fettige Stühle auf. Andere leiden unter Hautveränderungen oder immer wiederkehrenden Aphten im Mund. Bei wieder anderen weisen nur indirekte Zeichen wie eine Blutarmut, eine Osteoporose, eine Unfruchtbarkeit oder Allgemeinsymptome wie Bauchschmerzen, Müdigkeit und Gelenkschmerzen auf eine Zöliakie hin. Auch zu Mangelerscheinungen (zum Beispiel an Vitamin B12, Folsäure, Vitamin D, Kalzium oder Eisen) kann es kommen.
Vor allem Jugendliche und Erwachsene haben kaum Beschwerden, obwohl an der Dünndarmschleimhaut ausgeprägte und für eine Zöliakie typische Veränderungen nachweisbar sind. Ebenso finden sich häufig lediglich von der Norm abweichende Blutwerte, wie unerklärlich erhöhte Leberwerte. Erst wenn diese Patienten eine glutenfreie Diät einhalten, stellen sie auch eine Besserung von Beschwerden fest.
Durch eine genetische Voraussetzung besteht eine familiäre Veranlagung für die Zöliakie. Ist bereits ein Verwandter ersten Grades (Geschwister, Eltern oder Kinder) an einer Zöliakie erkrankt, besteht für die Familienmitglieder ebenfalls ein erhöhtes Risiko (zirka 10 bis 15 Prozent), eine Zöliakie zu haben oder zu entwickeln.
Die derzeit einzige Möglichkeit, eine Zöliakie zu behandeln ist eine strikt glutenfreie Diät, die der Patient sein Leben lang einhalten muss. Eine glutenfreie Ernährung führt anfangs in vielen Fällen zu einer erheblichen Umstellung, die normalerweise zusammen mit einem/r Ernährungsberater/in stattfindet – auch, damit es nicht zu einer einseitigen Ernährung kommt.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.