Recklinghausen-Suderwich. Intervallfasten ist eine Fastenform, der verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Stoffwechsel zugeschrieben werden. Es ist sehr beliebt, weil es nicht nur purzelnde Pfunde ohne Hunger und Jo-Jo-Effekt verspricht, sondern auch Schutz vor Diabetes, kardiovaskulärer Erkrankungen, Alzheimer und Krebs bieten soll.
16:8-Fasten - In einem Zeitraum von 16 Stunden wird gar nichts gegessen und in den verbleibenden 8 Stunden werden 2 Mahlzeiten eingenommen. Nach Möglichkeit sollen keine größeren Portionen als sonst üblich gegessen werden.
2-Tage-Fasten nach Dr. Michelle Harvie - Hierbei werden innerhalb einer Woche an zwei aufeinander folgenden Tagen jeweils höchstens 650 Kilokalorien aufgenommen. Die Lebensmittelauswahl sollte kalorienarm und proteinreich sein: Fisch, Huhn, Ei, Milchprodukte, Obst Gemüse. An den übrigen fünf Tagen steht die klassische mediterrane Ernährung auf dem Plan, also viel Fisch, wenig Geflügel, kaum Fleisch, viel Gemüse und die Verwendung von Olivenöl als Koch- und Speisefett.
5:2-Fasten nach Dr. Michael Mosley - Bei dieser Form des Intervallfasten wird an fünf Tagen in der Woche normal gegessen. Zur Auswahl oder Zubereitung der Lebensmittel gibt es keine speziellen Empfehlungen, das soll die Bereitschaft bei den Abnehmwilligen zum Durchhalten erhöhen. An den Fastentagen ist nur ein Viertel der sonst üblichen Energiemenge erlaubt, die vor allem aus Gemüse und Vollkorngetreide kommen sollen. Die Fastentage sollten einem festen Rhythmus folgen, zum Beispiel montags und donnerstags.
Ein-über-den-anderen-Tag Fasten nach Krista Varady - Diese Variante ist auch als „alternierendes Fasten“ bekannt. Das Prinzip basiert darauf, an den Fastentagen nur etwa 25 Prozent der sonst üblichen Kalorien zuzuführen. An den Nicht-Fastentagen gibt es keine Kalorienbeschränkung.
Abendfasten - Auch dies ist eine Form des Intervallfastens. Hier wird an zwei bis drei Tagen in der Woche auf das Abendessen verzichtet. Abends werden nur Wasser, Tee oder andere kalorienfreie Getränke getrunken. So entsteht eine Essenspause von mindestens 14 Stunden bis zum Frühstück. Das Abendfasten soll den Insulinspiegel entlasten, die Gewichtsabnahme fördern und den Schlaf verbessern.
Weitere Varianten sind „Leangains“, bei der sich durch Weglassen des Frühstücks eine Fastenzeit von etwa 16 Stunden ergibt, sowie die Warrior-(Krieger)-Diät, bei der jeweils nur eine Mahlzeit am Tag eingenommen wird. Auch das Fasten während des Ramadan ist eine Form des Intervallfastens.
Intervallfasten ist eine Methode zur Gewichtsabnahme, sie unterscheidet sich von einer Heilfastenkur dadurch, dass sie auch langfristig angewendet werden soll. Bislang gibt es nur wenige klinische Humanstudien und zu Langzeitfolgen des Intervallfastens liegen noch gar keine wissenschaftlichen Studien vor.
Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass sich das Intervallfasten positiv auf die Gesundheit und die Gewichtsabnahme auswirken kann, bzw. einer kontinuierlichen Diät ebenbürtig zu sein scheint und keine negativen Nebenwirkungen aufweist.
Erste Ergebnisse zeigen, dass Intervallfastende nach 12 Wochen 7, 1 Prozent ihres Körpergewichts abgenommen haben, während Probanden, die auf herkömmliche Weise Diät gehalten haben, nur 5, 2 Prozent Gewicht verloren. Nach knapp einem Jahr gab es keinen signifikanten Unterschied mehr zwischen den beiden Gruppen.
Die meisten Konzepte des Intervallfastens beinhalten keine oder nur sehr vage Empfehlungen zur Lebensmittelauswahl. Daher findet alleine durch das Intervallfasten in der Regel keine Ernährungsumstellung hin zu einer ernährungsphysiologisch günstigen Lebensmittelauswahl statt.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., Deutsches Ärzteblatt 2019.
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