Recklinghausen-Suderwich. Ekel-Essen oder gesunde Bereicherung? In vielen Ländern sind gegrillte Käfer und schokolierte Heuschrecken Alltagsessen. In Deutschland gibt es erste Insekten-Produkte in Supermärkten und Restaurants. Allerdings fehlen bei uns noch Erkenntnisse und Regelungen bei der Zucht.
Essbare Insekten bieten reichlich Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und wichtige Mineralstoffe. In allen Insekten kommen einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren vor. Die Krabbeltiere haben ähnlich viel Protein wie das Fleisch von Rind, Schwein oder Pute. Gefriergetrocknet ist der Anteil aber deutlich höher.
Der Proteinanteil ist bei den einzelnen Insektenarten unterschiedlich. Zu den etwa 2000 essbaren Insektenarten gehören vor allem Käfer, Raupen, Bienen, Wespen, Ameisen, Heuschrecken, Grillen und Mehlwürmer. Der Mehlwurm hat beispielsweise in der gefriergetrockneten Variante einen Proteinanteil von 50 Prozent. Bei Rind, Schwein oder Huhn sind es nur 23 Prozent. Deshalb ist der Mehlwurm in Form von Proteinriegeln oder –pulver bei Sportlern bevorzugt.
Die Aufzucht von Insekten ist klimafreundlich. Im Vergleich zur Fleischerzeugung brauchen sie weniger Platz und Wasser als Rinder, Schweine oder Hühner und verursachen weniger Treibhausgas-Emissionen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit punkten Insekten. Der essbare Anteil liegt bei 80 Prozent. Beim Rind ist es nur die Hälfte davon.
Auf dem deutschen (Internet-)Markt gibt es Insekten ganz als Snack (frittierte gewürzte Heuschrecken), in Schokolade oder Honig, gemahlen als Insektenmehl (als Zutat für Insektennudeln) oder in Form von Insektenburgern mit Buffalo-Würmern. Stiftung Warentest hat 2018 Insektenburger von Rewe untersucht, war davon durchaus angetan und hatte keine Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelhygiene. (https://www.test.de/Insektenburger-von-Bugfoundation-Buffalowurm-statt-Rindfleisch-5336829-0/)
Allergiker sollten beim Verzehr von Insekten vorsichtig sein. Wer auf Krebstiere oder Hausstaubmilben allergisch reagiert, könnte das auch erleben, wenn er Insekten isst. Wen der Gedanke an Insektengenuss schaudern lässt, der sollte wissen, dass gut ein Viertel der Menschen auf der Erde damit wohl vertraut ist. Vor 30 Jahren war der Genuss von rohem Fisch in Form von Sushi oder das Essen von Algen hierzulande auch noch nicht jedermanns Sache. Und wer weiß, was Bevölkerungswachstum und Klimawandel noch an notwendigen Änderungen bringen werden?
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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