Recklinghausen-Suderwich. Zwar liegt das imkerliche Großereignis schon einige Wochen zurück, aber Zeit, davon dem SBW zu berichten, findet Klaus Lahme erst jetzt. Die Rede ist von dem Lohn der Arbeit des Imkers eines ganzen Jahres, nämlich der Honigernte.
.Den perfekten Zeitpunkt für die Entnahme des Honigs aus den Waben teilen uns die Bienen selbst mit. Sind ein Großteil der Waben mit einem weißen Wachsplättchen verschlossen, „verdeckelt“ in der Fachsprache, ist der Honig reif für die Ernte. Der Imker misst den Zuckergehalt noch einmal mit einem Refraktometer. Liegt der Wert unter 18, ist der Honig reif. Bei einem viel höheren Zuckergehalt kann der Honig zu zähflüssig werden und lässt sich schlecht schleudern. Ein größerer Wasseranteil wiederum kann zur Folge haben, dass der Honig gärt oder schimmelt.
Die Ernte selbst läuft folgendermaßen ab, berichtet Klaus Lahme: Etwa einen Tag vorher setzt der Imker eine sogenannte Bienenfluch zwischen Waben und Honigräumen ein. Diese bewirken, dass die Bienen nur noch aus dem Honigraum bewegen können und nicht mehr hinein gelangen können. Nimmt man die Honigwaben dann aus dem Honigraum, sind deutlich weniger Bienen daran und verteidigen ihren Honig. Die Waben müssen sofort luftdicht verpackt werden, damit weder Bienen noch Wespen zum „Räubern“ kommen. Alles muss deshalb ziemlich fix von statten gehen.
Dann geht es zum Schleudern. Lahme mietet dafür den Schleuderraum des ortsansässigen Imkervereins an. Die Waben werden zunächst von der dünnen Wachschicht befreit, das heißt mit einer Entdeckelungsgabel oder –messer entdeckelt. Danach werden die Waben in eine Schleuder gespannt, welche mit Zentrifugalkraft den Honig aus den Waben schleudert. Dieser läuft durch mehrere Siebe in die vorgesehenen Eimer. Darin muss er noch etwas reifen, um den entstehenden Schaum abschöpfen zu können. Dann kann der flüssige Honig abgefüllt werden.
Das hört sich vom Aufwand her nicht besonders langwierig oder anstrengend an, so Klaus Lahme, aber so ist das ganz und gar nicht. "Manche Imker hören wegen des Honigs auf, ihrem Hobby nachzugehen", sagt Lahme. Zuerst einmal ist so eine Honigernte sehr anstrengend, allein die Reinigung des Schleuderraumes nimmt immense Zeit in Anspruch. Es darf nur mit kaltem Wasser und fusselfreien Materialien gereinigt werden, da sich sonst Rückstände im Honig wiederfinden könnten. Außerdem muss der Honig noch abgefüllt und verkauft werden. In diesem Jahr konnten insgesamt 150 Kilogramm geerntet werden, aufgeteilt in Frühjahrs- und Sommerhonig, so Klaus Lahme.
„Die Wertschätzung für dieses vielseitige Naturprodukt steigt allerdings, weiß man, wie viel Arbeit darin steckt, natürlich auch und vor allem die meiner fleißigen Mitarbeiterinnen“, merkt der Hobbyimker an. Und hier noch ein Tipp vom Imker: "Kaufen Sie Honig bei Ihrem Imker um die Ecke, dann können Sie sicher sein, dass die Bienen respektvoll behandelt werden und heimische Pflanzen den Nektar zum Honigmachen liefern!"
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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