Recklinghausen-Suderwich. „Meistens beginnt es mit einem Anruf, dies ist aber auch der erste und wichtigste Schritt“, sagt Klaus Bühmann, Leiter der SBW-Geschäftsstelle in Recklinghausen-Suderwich. Schnell gerät man in eine Situation, in der einem alles über den Kopf wächst und der Überblick verloren geht.
Die Schallgrenze des Dispo ist erreicht, fällige Kündigungen werden übersehen und Kreditraten überfordern das geringe Einkommen. Plötzliche Erkrankungen, eine Trennung oder der Verlust des Arbeitsplatzes kommen hinzu und die Schuldenfalle schnappt zu. Nun ist externer Rat gefragt – qualifizierte Schuldnerberater, wie Klaus Bühmann, können helfen.
„In dem Erstgespräch werden Verpflichtungen aufgegriffen, Termine geprüft und erste Schritte besprochen. Zunächst werden die Einnahmen und die Ausgaben ermittelt, ein Haushaltsplan aufgestellt und bestehende Verträge geprüft. Lässt sich an der Kostenschraube etwas drehen, zum Beispiel ein ungenutztes Abo kündigen und damit das Monatsbudget entlasten? Wir lassen nichts unversucht“ erläutert Bühmann
Das Führen eines Haushaltsbuches ist in dieser Phase unerlässlich, es ist eine effektive Methode, die Finanzen zu verwalten. Wer nicht zum Papierblock greift nutzt eines der vielen Angebote und erstellt sich eine Tabelle auf dem Computer oder lädt sich eine App auf sein Tablet/ Smartphone. Der Vorteil für Schreibmuffel: Wiederholende Beträge können automatisch eingetragen werden.
Sobald die Analyse abgeschlossen, die Verhältnisse geordnet und offene Rechtsfragen geklärt wurden, geht es in die Offensive. Teure Handytarife, falscher Stromvertrag oder eine überflüssige Versicherung werden gekündigt. Besteht die Möglichkeit einer Beantragung von staatlichen Mitteln? „Unsere Fachleute prüfen den aktuellen Bewilligungsbescheid und checken weitere Beantragungen wie Wohngeld oder eine Kinderzulage“ ergänzt Bühmann. Kann ein Nebenjob die Einnahmenseite verbessern? Das SBW unterstützt den Bewerbungsprozess und begleitet das Vorstellungsgespräch.
Des Weiteren werden Umschuldungen geprüft, ein günstiger Verbraucherkredit wird den teuren Dispo ablösen und erste Verhandlungen mit Gläubiger münden in eine vorübergehende Stundung und letztendlich in eine tragbare Ratenzahlung. Hier fließen die Erfahrungen von Wolfgang Wegener (Bankkaufmann und langjähriges SBW-Vorstandsmitglied) ein, der seit zehn Jahren die Schuldnerberatung leitet.
Sind alle Mittel ausgeschöpft und eine Einigung mit den Gläubigern scheint in weiter Ferne, dann bestehen Möglichkeiten, die das SBW in einer Serie vorstellen wird. Dazu gehören das Moratorium, ein gerichtlicher Schuldenbereinigungsplan oder ein Insolvenzverfahren.
(wird fortgesetzt)
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