Oer-Erkenschwick. Nun haben sich auch die 24 Teilnehmer des BBE-Seminars "Generation ab 55" eine eigene Philosophie gegeben. Darin bringen sie zum Ausdruck, dass sie auch im fortgeschrittenen Alter ernst genommen werden wollen,
Der Text der Seminarphilosophie August 2017, von den Teilnehmern in drei Gruppen erarbeitet, lautet folgendermaßen:
"Wir wollen auch im Alter ernst genommen werden.
Das heißt:
Wir wollen denen helfen, die unsere Hilfe brauchen, niemanden ausgrenzen, anderen dienen, ohne ausgenutzt zu werden, Frieden stiften und bewahren.
Wir geben dafür unsere Zeit und Aufmerksamkeit, ein Lächeln, Trost und Stärke, die Vernunft, sich selbst zurückzunehmen und Empathie zu entwickeln, Empfindungen, Gedanken und Emotionen einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen.
Wir wollen für uns und unsere Familien und für Menschen in unserem sozialen Umfeld da sein und spüren, wo Hilfe oder Unterstützung notwendig sind.
Wir sind dankbar darüber, mit unserer Erfahrung die Beeinträchtigungen und Veränderungen unseres Lebens bewältigen zu können und dadurch Empfehlungen für andere auszusprechen.
Wir sind dankbar darüber, einen starken Glauben an Gott und die Gemeinschaft der Kirche entwickelt zu haben, ohne auf Veränderungen innerhalb der Gesellschaft und der Kirche allzu negativ zu reagieren. Wir sind für mehr Herzlichkeit und Ehrlichkeit und gegen Gefühlskälte und Einsamkeit."
Der Text fand im Plenum eine breite Zustimmung und wurde von allen Teilnehmern unterschrieben. "Wir lesen uns den Text jeden Morgen vor und auch am Seminarende vergleichen wir diesen Text mit dem, was wir gemeinsam erarbeitet haben", sagte SBW-Vorsitzender Manfred Dorowski.
Gedanken zum Seminarthema
Diplom-Psychologin Heidi Weigert machte sich anschließend mit der Gruppe zusammen Gedanken über das Seminarthema "Urlaub vom Alltag". "Wenn wir das Wort Alltag in seine sechs Buchstaben aufteilen und jeden Buchstaben mit unseren Vorstellungen aus unserem Alltag ergänzen, dann kommen wir schnell darauf, wie unser persönlicher Alltag aussieht", sagte die Psychologin. Entscheidend sei, was jeder aus seinem Alltag macht, wie er ihn durchlebt und erlebt - ob sportlich, spirituell oder künstlerisch. "Jeder ist für sich verantwortlich", sagte Heidi Weigert.
Der Alltag ist durch sich wiederholende Muster von Arbeit und Arbeitswegen, Konsum (Einkauf und Essen), Freizeit, Körperpflege, sozialer sowie kultureller Betätigung, Arztbesuche, Kirchgang, Schlaf und vieles mehr geprägt. Der Alltag wird unter anderem als Gegensatz zum Feiertag oder Festtag oder zum Urlaub gesehen. Eine Abwechslung zum Alltagsgeschehen sei daher dieses Seminar, stellten die Teilnehmer unisono fest. "Hier hört mir jemand zu, hier kann ich mich ungeniert unterhalten, mich freuen. Ich habe jemanden, der mir die ganze Woche über zur Seite steht und der auch meinen Glauben teilt." Das sei wie Urlaub - eben Urlaub vom Alltag, so die allgemeine Aussage.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.