Bönen. Für Dr. Peter Kron (55) war es eine Premiere: Zum ersten Mal hält er in einer Kirche einen medizinischen Vortrag. Der Diabetologe und Internist aus Hamm ist vom SBW eingeladen worden, um über die häufigste Zuckerkrankheit in Deutschland zu referieren. Das SBW wählte für die Fortsetzung seiner Medizinerreihe am Freitag, 8. Juli 2016, das Gebäude der neuapostolischen Kirche in Bönen.
Titel des Arztvortrages, den Peter Kron vor 30 Interessierten in der Kirche hielt, war: "Diabetes mellitus und Insulinresistenz - eine Erkrankung auf dem Vormarsch".
Der Diabetes Typ 2 (Zuckerkrankheit) ist die häufigste Diabetes-Form. Sie macht etwa 90 Prozent aller Diabeteserkrankungen aus. Ursache ist eine zu geringe Insulinwirkung an den Körperzellen. Dadurch kann nicht genug Zucker aus dem Blut ins Gewebe gelangen – die Zuckerkonzentration im Blut steigt an. Eine Umstellung der Lebensgewohnheiten kann die Erkrankung oft bessern. "Damit verbunden ist natürlich der feste Wille bei den jeweiligen Patienten, etwas gegen diese Erkrankung zu tun", schildert der Mediziner. Denn Umstellung bedeute, sich von Gewohnheiten, die man eventuell lange Jahre gepflegt hat, sofort zu trennen.
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Häufigkeit von Diabetes Typ 2 besonders in den Industriestaaten dramatisch gestiegen. In Deutschland leiden nach Angaben des Verbandes Deutscher Internisten etwa sieben Millionen Menschen daran. Früher wurde dieser Diabetes-Typ fälschlicherweise häufig als „Altersdiabetes“ bezeichnet. Dazu Dr. Kron: "Da mittlerweile Übergewicht, Fettleibigkeit und Bewegungsmangel vermehrt auch im jungen Lebensalter auftreten, häufen sich die Diabetes-Typ-2-Diagnosen auch in diesen Altersstufen und es handelt sich keineswegs mehr um eine reine Krankheit des höheren Alters", schildert der Mediziner.
Sein Ratschlag: Für jeden Menschen mit Diabetes ist die Basistherapie angezeigt: Körperliche Bewegung, gesunde Ernährung, verbesserte Stressbewältigung und Gewichtsabnahme. Erstes Ziel ist es, den Blutglukosespiegel vor allem durch Lebensstiländerungen zu senken. Im Vordergrund steht der Abbau von Übergewicht durch fettarme, ballaststoffreiche Ernährung und vermehrte körperliche Aktivität.
Der Vortrag des niedergelassenen Arztes zeigte deutlich neben den Ursachen für Diabetes Typ 2 auch die Möglichkeiten einer Therapie auf. Denn: "Erst wenn es über gesteigerte körperliche Aktivität und gesündere Ernährung während mehrerer Monate nicht gelingt, die Blutglukosewerte durch Lebensstiländerungen zu verringern, kommen Medikamente zum Einsatz", sagt der Diabetologe aus Hamm.
Vor dem Arztreferat stellte Vorsitzender Manfred Dorowski den gemeinnützigen Verein SBW mit seinen derzeit mehr als 600 Mitgliedern vor. Er stellte die Angebote ebenso dar wie die laufenden Beratungs- und Bildungsveranstaltungen. Vor allem die Seminarreihe BBE im August sowie im Oktober in Haltern am See hob Dorowski dabei in den Vordergrund.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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