Recklinghausen. Über ein halbes Jahr Samstag für Samstag nach Recklinghausen zu fahren, um im SBW-Zentrum ganztägig geschult zu werden - das macht man nicht mit links und schon gar nicht mit halbherzigem Engagement. Um so mehr Respekt ist daher allen neun Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu zollen, die von Anfang bis Ende durchgehalten hatten und nun mit Stolz auf das erworbene Zertifikat "Ausgebildete Alltagsbetreuerin" / "Ausgebildeter Alltagsbetreuer" schauen können.
Respekt verdient hat aber auch die Hauptausbilderin Alexandra Boll, die während der gesamten Ausbildungszeit unzählige Stunden und Samstage in ihrer eigentlichen Freizeit opferte, um den Lehrgangsteilnehmern das erforderliche Wissen zu vermitteln. Unterstützung bei Sonderthemen (Hauswirtschaften, Bewerbungstraining, Erste Hilfe, Rechtskunde) wurde dazu ergänzend von qualifizierten Kräften des Vereins geleistet.
Ausbildung schon längeres Anliegen des Vereins
Worum geht es genau? mag hier und da gefragt werden. Nun:
Alltagsbetreuer unterstützen und begleiten Menschen mit Hilfebedarf bei Alltagsverrichtungen. Sie besitzen Handlungskompetenzen für die begleitende Unterstützung von Menschen mit Hilfebedarf bei der Gestaltung ihres Alltags und ihres persönlichen Lebensumfeldes unter Anleitung einer Fachkraft. Sie betreuen Menschen aller Altersgruppen in Einrichtungen der Altenhilfe, Behindertenhilfe, im Gesundheitswesen, Wohngruppen und im häuslichen Bereich. Sie haben fachtheoretische Kenntnisse, Fertigkeiten und soziale Kompetenzen, die sie in ihre Tätigkeit einbringen.
Junger Beruf mit breitem Tätigkeitsspektrum
Den Beruf des Alltagsbetreuers gibt es erst seit dem Jahr 2008. Er ist somit ein sehr junger Pflegeberuf. Bei den Alltagsbetreuern steht nicht die Pflege im Mittelpunkt. Vielmehr unterstützen sie die gegebenenfalls zusätzlich tätigen Altenpfleger, indem sie hilfebedürftige Menschen, die in ihren Alltagstätigkeiten extrem eingeschränkt sind, bei alltäglichen Dingen unterstützen. Vor allem demenzkranke Menschen benötigen ein hohes Maß an Beobachtung und Hilfe. Alltagsbetreuer kümmern sich um diese Menschen, indem sie sie in ihrem Alltag begleiten.
Konkret geht es etwa um das Motivieren und Begleiten bei Alltagsaktivitäten, wie z. B. Kochen, Spazierengehen, Vorlesen, Malen und Basteln oder Bewegungsübungen, Unterstützung bei der Körperpflege oder auch um eine Begleitung auf den letzten Metern des Lebensweges.
Kompetenzvermittlung erfordert Zeit
Dass das dazu erforderliche Wissen nicht an den Bäumen wächst oder in einem Schnellkurs vermittelt werden kann, versteht sich nahezu von selbst, und was auf den ersten Blick so einfach erscheinen mag, entpuppte sich als handfeste Herausforderung.
Bemerkenswert war, dass keiner der Lehrgangsteilnehmer die Flinte ins Korn warf: Alle neun Angemeldeten zogen den Kurs eisern und mit Erfolg durch und wurden am 10. Mai mit der Aushändigung des Zertifikats belohnt.
Würdiger und berührender Ausbildungsabschluss
Diese Urkunde wurde jedoch nicht lediglich zwischen Tür und Angel übergeben: Die Lehrgangsteilnehmer, die Ausbilder und der SBW-Vorstand waren sich dabei einig, dass der erfolgreiche Abschluss auch einmal richtig gefeiert werden durfte.
So wurde nach einigen einführenden Worten und der Überreichung kleiner Geschenke zunächst einmal ausgiebig gebruncht und bei munterem Smalltalk so mancher Gedanke ausgetauscht, bevor es etwas förmlicher wurde.
Dankende Worte des Vorsitzenden Manfred Dorowski, der etliche Aufmerksamkeiten an mitwirkende Kräfte vor und hinter den Kulissen überreichte, sowie ein Rückblick von Alexandra Boll leiteten schließlich die Aushändigung der Zertifikate ein. Kleine musikalische Akzente setzte dabei Esra Hoffmann, der mit seiner Gitarre Farbtupfer für die Ohren verteilte.
Dankbar und mit Stolz nahmen dann schließlich die erfolgreichen Absolventen ihr Zeugnis entgegen. Mag der Lehrgang bei allen zu neuen beruflichen Perspektiven führen, wobei mit Stand heute erfreulicherweise zu vermerken ist, dass bereits zwei Kursteilnehmerinnen einen neuen Arbeitsplatz aufgrund der Ausbildungsinitiative finden konnten.
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© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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