Bielefeld-Ummeln. Mit einem klaren Ja antwortet Elisabeth Schultheis-Kaiser auf die Frage, ob unsere Gesellschaft das Hospiz braucht. Das SBW hat die diplomierte Psychologin und Koordinatorin beim Hospiz- und Palliativverein Gütersloh am Freitag, 30. Oktober 2015, zu einem Vortrag über ihre Arbeit in die neuapostolische Kirche nach Bielefeld-Ummeln eingeladen.
Ein Hospiz (lat. „Herberge“) ist eine Einrichtung der Sterbebegleitung. In Deutschland wird mit Hospiz meist eine stationäre Pflegeeinrichtung bezeichnet, die jedoch über nur wenige Betten verfügt und ähnlich wie ein kleines Pflegeheim organisiert ist. Elisabeth Schultheis-Kaiser arbeitet seit 2005 im Hospiz Gütersloh und ist zudem Ausbilderin für die derzeit 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter ("Mein ganzer Stolz", sagt sie).
Das Hospiz an der Hochstraße 19 in Gütersloh mit dem schönen Beinamen "Mit Herz und Hand" hat derzeit acht Einzelzimmer und bietet für seine Gäste eine familiäre und gemütliche Atmosphäre. Doch ein Haus des Todes ist es sicherlich nicht nur: "Hier geht es nicht um die Verlängerung oder die Verkürzung des Lebens, sondern um die Linderung und Behandlung von körperlich und seelisch belastenden Situationen und die Bewahrung oder Erreichung der persönlichen Lebensqualität", sagt die Psychologin in ihrem Vortrag vor 21 interessierten Gästen. Zusammen mit dem Hospiz- und Palliativverein hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, für schwerkranke Menschen, Sterbende und ihre Angehörigen da zu sein. Ein würdevoller Umgang mit Sterben, Tod und Trauer sei dabei eine ganz wichtige Grundlage der Arbeit. Aus diesem Grund ist es auch ein Anliegen der Psychologin, in Zusammenarbeit mit den Palliativmedizinern, Angehörige zu unterstützen und zu entlasten, die einen sterbenden Menschen in der häuslichen Umgebung betreuen. Nach dem Erstkontakt übernehmen ehrenamtliche Mitarbeiter die Begleitung und besuchen die Kranken ein- bis zweimal in der Woche, führte die Psychologin weiter aus. Je nach Krankheitszustand und Wünschen sei dann Zeit für Unterhaltungen, Spaziergängen oder andere Dingen. "Dabei kommt der Humor durchaus nicht zu kurz", sagt Elisabeth Schultheis-Kaiser.
Nach dem Vortrag überreichte Hannelore Kierse vom SBW - durch ihren persönlichen Kontakt zu Elisabeth Schultheis-Kaiser war der Vortrag überhaupt möglich geworden - der Referentin einen Blumenstrauß. Im Vorraum hatten die SBW-Verantwortlichen um Bärbel Johanning einen Informationsstand aufgebaut, an dem sich interessierte Besucher über das reichhaltige Angebot des neuapostolischen Sozial- und Bildungswerkes informieren konnten.
Der Vortrag über die Hospizarbeit ist der Beginn einer neuen Medizin-Reihe, die im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Wie Heiko Johanning vom SBW erläuterte, werden in diesem Zusammenhang bekannte Mediziner und Therapeuten über aktuelle Themen Vorträge halten. Im Februar wird der Internist Dr. med. Herbert Kaiser aus Gütersloh über seine Arbeit als Palliativmediziner ebenfalls in Ummeln referieren.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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