Recklinghausen-Suderwich. Honig ist das mitunter wohl bekannteste und seit Jahrtausenden beliebteste Bienenprodukt bei uns Menschen. Früher galt es als das Süßungsmittel schlechthin und auch heute ist der goldene Brotaufstrich nicht von unserem Frühstückstisch wegzudenken.
Aber woraus besteht Honig eigentlich und wie wird er gemacht? Wie kommen sogenannte Sortenhonige zustande? Diesen Fragen wollen wir heute einmal nachgehen.
Honig ist ein reines Naturprodukt, welches von Honigbienen lat. Apis Melllifera (übersetzt: die Honigtragende), produziert wird. Bienen sammeln den Blütennektar oder die Ausscheidungen von Blattläusen in ihren Honigblasen, bringen diese zum Bienenstock, wo der Nektar von ihren Schwestern angenommen, weitergereicht und zum Schluss eingelagert wird. Bei jeder Weitergabe fügen die Bienen Speichel mit verschiedenen körpereigenen Enzymen zu. Sind sie der Meinung, dass der unfertige Honig die richtige Zusammensetzung hat, wird er in Waben eingelagert. Sobald der Wassergehalt optimal erscheint, werden die Waben mit einer dünnen Wachsschicht versiegelt, d.h. verdeckelt.
Rapshonig, Tannenhonig und Lindenhonig beispielsweise, gelten als sogenannte Sortenhonige; aber wie kann der Imker wissen, wo seine Bienen den Blütennektar sammeln? Das kann er natürlich nicht. Aber zum einen kann er durch die geschickte Wahl des Standortes für den Bienenstock Einfluss nehmen, zum anderen gelten Bienen als „blütenstet“.
Das bedeutet, dass Honigbiene grundsätzlich dort sammeln, wo eine große Trachtmenge (gemeint ist die Gesamtmenge an Nektar, Pollen und Honigtau) zu holen ist. Das geht folgendermaßen vonstatten: Einige Kundschafterbienen machen sich auf den Weg nach geeigneten Trachtquellen. Dabei suchen sie im Umkreis von bis zu vier Kilometern. Sind sie fündig geworden, geht es zurück zum Heimatstock. Dort angekommen, wird mit tänzelnden Schritten den Schwestern Bericht erstattet, was in welcher Richtung zu finden ist. Lassen sich diese überzeugen, versuchen sie ihr Glück und teilen ihr Wissen wiederum anderen Schwestern mit. Und da die fleißigen Sammlerinnen sehr effizient arbeiten, kommt es zu besagten Honigsorten.
In diesen müssen, laut Honigverordnung, je nach Sorte, 60 bis 80 Prozent einer Tracht stecken und die typischen Merkmale ebendieser aufweisen, wie zum Beispiel die helle Cremigkeit beim Rapshonig oder der dunkel- würzige Tannenhonig. Letzterer wird übrigens vornehmlich aus „Läusepipi“, dem sog. „Honigtau“, (den Ausscheidungen von Läusen, welche sich von den Säften der Nadel- und Laubbäume ernähren) hergestellt.
Chemisch betrachtet, besteht Honig hauptsächlich aus den Zuckersorten Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker) und Wasser. Aminosäuren, Eiweiße, Enzyme, Vitamine und Mineralstoffe haben lediglich einen Anteil von 3 bis 4 Prozent. Doch trotz dieser geringen Menge ist Honig ein ausgesprochen wertvolles Nahrungs- und Heilmittel. Pollenallergikern beispielsweise kann es helfen, wenn sie regelmäßig regionalen Honig verzehren; dort sind Spuren der allergieauslösenden Pollen enthalten und der Körper kann sich schonend daran gewöhnen.
Honig ist und bleibt auf jeden Fall ein aromenreiches und vor allem natürliches Süßungsmittel, auch wenn man es, wegen des hohen Zuckeranteils, nur in Maßen genießen sollte.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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