Recklinghausen-Suderwich. Mit Stecker-Solargeräten können auch Wohnungseigentümer oder -mieter ihren eigenen Sonnenstrom erzeugen. Das hilft durchaus beim Sparen. Und so einfach geht das.
Das Wichtigste in Kürze
Auch auf dem Balkon oder der Terrasse kannst du selbst Solarstrom erzeugen und im Haushalt verbrauchen. Stecker-Solargeräte produzieren Strom für den Eigenbedarf, sind aber nicht für die Netzeinspeisung gedacht. Die Balkon-Modulsysteme sind sicher und lohnen sich langfristig betrachtet auch finanziell, bestätigt die Verbraucherzentrale NRW. Einige Regeln und Anforderungen sind derzeit noch unnötig kompliziert, davon solltest du dich aber nicht abschrecken lassen.
Was ist ein Stecker-Solargerät, wie funktioniert es?
Du hast einen Balkon oder eine Terrasse? Dann kannst du dort eigenen Solarstrom gewinnen und aktiver Teil der Energiewende werden: Mit einem Stecker-Solargerät. Diese kleinen Photovoltaiksysteme werden oft auch Mini-Solaranlagen, Plug & Play-Solaranlage oder Balkonmodule genannt, weil sie sich an die Balkonbrüstung montieren lassen. Um eine "Anlage" im technischen Sinn handelt es sich dabei aber nicht, sondern eher um ein Strom erzeugendes Haushaltsgerät. Sie kosten je nach Anbieter zwischen 700 und 1.000 Euro.
Was kann ein Stecker-Solargerät?
Das Solarmodul erzeugt aus Sonnenlicht elektrischen Strom, den ein Wechselrichter in "Haushaltsstrom" umwandelt. Dieser wird direkt mit einem in der Wohnung vorhandenen Stromkreis verbunden. Im einfachsten Fall stecken Sie dazu einen Stecker in eine vorhandene Steckdose. Der Strom aus dem Stecker-Solargerät fließt in die Steckdose am Balkon/Terrasse und von dort zu Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine, die an anderen Steckdosen in der Wohnung eingestöpselt sind. Dann zählt der Stromzähler langsamer, es wird weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen. Reicht der Strom vom Balkon nicht für den Betrieb der Haushaltsgeräte aus, fließt einfach Strom vom Versorger aus dem Netz dazu.
Ohne Netzanschluss produzieren die Solargeräte keinen Strom. Beim Camping oder im Schrebergarten können Sie stattdessen sogenannte "Inselsysteme" mit einer Batterie und einer anderen Art von Wechselrichter nutzen. Stecker-Solargeräte bestehen meist aus 1 oder 2 Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter. Je nach Ausstattung kommen noch weitere Bauteile hinzu.
Sind Stecker-Solargeräte sicher?
Ja, sagen die Verbraucherschützer. Die Geräte sind grundsätzlich sehr sicher. Inzwischen sind bereits über 150.000 solcher Systeme in Deutschland in Betrieb. Bisher ist kein einziger Fall von Sachschäden oder verletzten Personen bekannt geworden. Das liegt daran, dass die verwendete Technik ausgereift ist und die gleichen Komponenten in professionell installierten Photovoltaikanlagen eingesetzt werden. Es dürfen nur normgemäß hergestellte und geprüfte Bauteile verwendet werden.
Sicher sind Stecker-Solargeräte dann, wenn die verwendeten Modulwechselrichter die Anforderungen erfüllen, die auch an Wechselrichter für normale Photovoltaikanlagen gestellt werden. Die Installationsnorm sieht zudem vor, dass eine Elektrofachkraft die Eignung des Stromkreises für die Einspeisung von Solarstrom prüft.
Vor allem solltest du an eine Steckdose bzw. an einen Stromkreis immer nur ein einziges Stecker-Solargerät (einen Wechselrichter) anschließen.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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